April-MARS: Trockener März nährt Zweifel an Bestandsentwicklung in Nordost-Europa

In der EU tendenziell bessere Erträge als 2024 - Österreich beim Weizen darunter
Die April-Ausgabe des MARS (Monitoring Agricultural Ressources)-Bulletins des Wissenschaftlichen Dienstes der Europäischen Kommission (JRC, Joint Research Center) sieht die Entwicklung des Agrarwetters in Europa seit März zweigeteilt.
In Zentral -und Nordeuropa herrschten trockene Bedingungen, die die Entwicklung von Winterkulturen negativ beeinflussen könnten, wohingegen Südeuropa von reichlichen Niederschlägen profitiert hat, die die Ertragsaussichten verbessern. Insgesamt würden in Europa recht gute Flächenerträge erwartet - zum Teil eine Spur besser als im März und spürbar über dem fünfjährigen Durchschnitt. Die Aussaat von Sommergerste und Zuckerrüben sei erledigt, die von Mais und Sonnenblumen unterwegs. In Zentral und Osteuropa habe Kälte und Trockenheit für Verzögerungen gesorgt, nunmehr sei zusätzlicher Regen gefragt.

Problemregionen von Frankreich bis Osteuropa und im Maghreb

Als Problemregionen bezeichnet der Report einen Gürtel von Nordostfrankreich über Benelux, Deutschland, Tschechien, West- und Nordpolen, Skandinavien und das Baltikum, der mehr als fünfzigprozentige Niederschlagsdefizite verzeichne. Trockenheit nähre auch Besorgnis im Osten Rumäniens, in Nordost-Bulgarien und der Türkei. In Teilen von Zentraleuropa - von Ungarn über die Slowakei bis Rumänien und Bulgarien - hätten zwei Kältewellen und Regen die Aussaattätigkeiten verzögert, das Zeitfenster sei aber noch offen. In Teilen Italiens hemme exzessive Bodenfeuchtigkeit die Entwicklung von Winterungen. Und schließlich blieben die Winterkulturen in der Ostukraine und im westlichen Maghreb in schwachem Zustand.

In der EU tendenziell bessere Erträge als 2024 - Österreich beim Weizen darunter

Konkret erwartet das MARS-Bulletin Hektarerträge zur Ernte in der EU bei Weizen um 8% über Vorjahresniveau und um 5% über dem Fünfjahres-Schnitt, Weichweizen 8% beziehungsweise 4% darüber, bei Gerste um 5% beziehungsweise 7% mehr - Sommergerste 3% respektive 4% und Wintergerste 6% und 8%. An Raps sollen es 9% mehr als 2024 und um 1% mehr als in den vergangenen fünf Jahren werden. Die Schätzungen für die Hektarerträge von Weizen und speziell Weichweizen in Österreich fallen mit jeweils minus 1% zum Vorjahr und  minus 3% zum fünfjährigen Schnitt schwächer aus als für den Durschnitt der EU - ebenso für Sommergerste (minus 3% zum Vorjahr, am Fünfjahres-Schnitt). An Wintergerste wird hierzulande pro Hektar um 10% mehr als 2024 prognostiziert, dies wäre am Durschnitt der letzten fünf Jahre, und an Roggen leicht unterdurchschnittlich, aber um 15% mehr als im Vorjahr sowie an Raps ein Plus von 9% im Jahresabstand und von 4% zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
 
Der Ukraine sagt MARS um 5% schwächere Weizenerträge als im Vorjahr, aber um 1% bessere als im fünfjährigen Schnitt voraus, an Mais ein Plus von 8% zu 2024 und 2% zu den fünf Jahren sowie für Sojabohnen um 9% respektive 6% mehr.

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