April-WASDE-Bericht: Globale Endlagerprognosen für Weizen und Mais in Saison 2020/21 gesenkt
Lagerabbau bei Weizen geht auf Konto Chinas
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 9. April seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen und mit der aktualisierten Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr 2020/21. Eine erste Prognose für das kommende Wirtschaftsjahr 2021/22 ist im kommenden Mai-WASDE vorgesehen.
Das US-Landwirtschaftsministerium senkt in der April-Ausgabe des WASDE-Berichts die Prognose für die weltweiten Endlager von Weizen um 5,67 Mio. t sowie von Mais um 3,82 Mio. t im laufenden Wirtschaftsjahr 2020/21 und hebt die für Ölsaaten um 3,58 Mio. t, davon die von Sojabohnen um 3,13 Mio. t an.
Die Korrektur beim Weizen geht vor allem auf das Konto Chinas, für das das USDA die Weizenverfütterung im Monatsabstand um 5 Mio. t auf den nunmehrigen Rekordwert von 40 Mio. t höher und die Endlager um dieselbe Menge niedriger ansetzt. In Summe verbraucht das Reich der Mitte 150 Mio. t Weizen, also knapp ein Fünftel des weltweiten Konsums. Damit komme es nunmehr trotz Rekordernte entgegen der bisherigen Annahme eines Bestandsaufbaus weltweit zu einem Bestandsabbau beim Weizen, wobei Chinas Weizenreserven erstmalig seit acht Jahren, nämlich 2012/13, abschmelzen würden.
Die Korrektur der globalen Maisbilanz findet als Folge vor allem eines nach oben revidierten Inlandsverbrauchs, aber auch leicht höherer Exportannahmen vor allem in den USA statt. Hier werden die Endlager nunmehr um 3,81 Mio. t kleiner gesehen.
Die Korrektur beim Weizen geht vor allem auf das Konto Chinas, für das das USDA die Weizenverfütterung im Monatsabstand um 5 Mio. t auf den nunmehrigen Rekordwert von 40 Mio. t höher und die Endlager um dieselbe Menge niedriger ansetzt. In Summe verbraucht das Reich der Mitte 150 Mio. t Weizen, also knapp ein Fünftel des weltweiten Konsums. Damit komme es nunmehr trotz Rekordernte entgegen der bisherigen Annahme eines Bestandsaufbaus weltweit zu einem Bestandsabbau beim Weizen, wobei Chinas Weizenreserven erstmalig seit acht Jahren, nämlich 2012/13, abschmelzen würden.
Die Korrektur der globalen Maisbilanz findet als Folge vor allem eines nach oben revidierten Inlandsverbrauchs, aber auch leicht höherer Exportannahmen vor allem in den USA statt. Hier werden die Endlager nunmehr um 3,81 Mio. t kleiner gesehen.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - April 2021
2018/19 | 2019/20 vorläufig |
2020/21 Schätzung |
Veränderung 2020/21 zu Vorbericht |
|
Weizen | ||||
Ernte | 731,00 | 763,86 | 776,49 | -0,29 |
Angebot | 1018,18 | 1047,23 | 1076,54 | -0,53 |
Verbrauch | 734,81 | 747,18 | 781,01 | +5,12 |
Endbestand | 283,37 | 300,04 | 295,52 | -5,67 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-3,81 | +16,67 | -4,52 | +3,62 |
Ratio stock/use | 38,56% | 40,16% | 37,84% | -0,98% |
Mais | ||||
Ernte | 1124,92 | 1116,52 | 1137,05 | +0,74 |
Angebot | 1465,89 | 1437,59 | 1440,09 | +0,60 |
Verbrauch | 1144,82 | 1134,60 | 1156,19 | +4,42 |
Endbestand | 321,07 | 302,99 | 283,85 | -3,82 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-19,90 | -18,08 | -19,14 | +3,68 |
Ratio stock/use | 28,05% | 26,70% | 24,55% | -0,43% |
Getreide gesamt | ||||
Ernte | 2627,49 | 2673,29 | 2726,65 | +0,63 |
Angebot | 3450,91 | 3483,35 | 3538,18 | +1,96 |
Verbrauch | 2640,85 | 2671,83 | 2749,25 | +10,13 |
Endbestand | 810,06 | 811,52 | 788,93 | -8,17 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-13,36 | +1,46 | -22,59 | +9,49 |
Ratio stock/use | 30,67% | 30,37% | 28,70% | -0,40% |
Ölsaaten | ||||
Ernte | 599,96 | 578,68 | 598,03 | +2,19 |
Angebot | 718,80 | 712,81 | 710,25 | +2,71 |
Verbrauch | 488,97 | 507,81 | 513,88 | -0,32 |
Endbestand | 134,13 | 112,22 | 99,98 | +3,58 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+15,29 | -21,91 | -12,24 | -3,06 |
Ratio stock/use | 27,43% | 22,10% | 19,46% | +0,71% |
Weizenbilanzen der Welt ohne China deutlich enger
Trotz des Lagerabbaus hält China immer noch gut 49% der globalen Weizenreserven, was knapp 97% seines Jahresverbrauchs entspricht. Somit stellt sich, rechnet man China heraus, die weltweit mit knapp 38% Endlageranteil am Jahresverbrauch vermeintlich großzügige Versorgungsbilanz deutlich enger dar: Betrachtet man die Bilanz der für die Welternährung maßgeblichen sechs größten Weizenexporteure (Argentinien, Australien, EU-28, Kanada, Russland und Ukraine), fällt diese mit 18,50% Endlageranteil (Ratio stock to use) deutlich bullisher aus und zeigt sich die der EU-28 (noch unter Einschluss des Vereinigten Königreichs berechnet) mit 9,13% stock to use sogar extrem knapp.
Demgegenüber liegen aber in den USA mehr als drei Viertel ihres Inlandsverbrauchs an Weizen auf Lager, wobei der WASDE die Schätzung gegenüber dem März um 0,4 Mio. t anhebt. Bei den Exportzahlen revidiert das Ressort die Weizenausfuhren der EU-28 und Russlands zum März um jeweils 0,5 Mio. t nach oben.
Demgegenüber liegen aber in den USA mehr als drei Viertel ihres Inlandsverbrauchs an Weizen auf Lager, wobei der WASDE die Schätzung gegenüber dem März um 0,4 Mio. t anhebt. Bei den Exportzahlen revidiert das Ressort die Weizenausfuhren der EU-28 und Russlands zum März um jeweils 0,5 Mio. t nach oben.
Eindruck globaler Maisbilanzen ebenfalls von China verzerrt
Wie beim Weizen werden auch die globalen Maisbilanzen durch China verzerrt: Liegt der globale Endlageranteil am Verbrauch mit 24,55 % bei knapp einem Viertel, bleiben ohne diesem Land dem Rest der Welt nur mehr 10% oder ein Zehntel Maisreserven. China hortet dabei fast 70% der weltweiten Maislager, entsprechend fast 68% seines Jahresverbrauchs, der mit 289 Mio. t ziemlich exakt ein Viertel des globalen Maiskonsums ausmacht.
Anders als beim Weizen geht der neuerliche weltweite Bestandsabbau von Mais im laufenden Wirtschaftsjahr um 19 Mio. t nur in einem viel geringeren Ausmaß von weniger als einem Viertel auf die Kappe Chinas. Ebenfalls im Gegensatz zum Weizenweltmarkt, wo die EU zu den großen Exporteuren zählt, reiht sich die Union (EU-28) bei Mais in die Riege der größten Importeure: Die EU muss demnach 2020/21 mit 15,50 Mio. t rund ein Fünftel ihres Maisbedarfs von 77,30 Mio. t vom Weltmarkt einführen.
Anders als beim Weizen geht der neuerliche weltweite Bestandsabbau von Mais im laufenden Wirtschaftsjahr um 19 Mio. t nur in einem viel geringeren Ausmaß von weniger als einem Viertel auf die Kappe Chinas. Ebenfalls im Gegensatz zum Weizenweltmarkt, wo die EU zu den großen Exporteuren zählt, reiht sich die Union (EU-28) bei Mais in die Riege der größten Importeure: Die EU muss demnach 2020/21 mit 15,50 Mio. t rund ein Fünftel ihres Maisbedarfs von 77,30 Mio. t vom Weltmarkt einführen.
USDA hebt Sojalager Chinas und Brasiliens sowie Brasiliens Ernte an
Bei den Ölsaaten belässt das USDA die Sojabohnenendlager der USA unverändert zum Vormonat, wobei es zu einem Abbau um 77% kommen soll. Zum Vormonat revidiert der Report die Exporte der USA deutlich hinauf, während es den Inlandsverbrauch senkt. Weltweit kommt es bei Ölsaaten und Sojabohnen zu einem Bestandsabbau, der von Sojabohnen fällt aber um knapp 3 Mio. t geringer aus als im März-Report, weil nunmehr Brasiliens Ernte sowie die Endlager des südamerikanischen Sojagiganten und die Chinas höher angenommen werden.