April-WASDE-Bericht: Keine gravierenden Änderungen gegenüber der März-Ausgabe

Daten auf Basis aktueller Zölle bei Veröffentlichung - Kleinste Weizenlager seit 2015/16
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA nahm in der April-Ausgabe des WASDE-Reports an den globalen Versorgungsbilanzen keine gravierenden Änderungen gegenüber März vor. Die erste Bilanzprognose für das kommende Wirtschaftsjahr 2025/26 folgt im Mai. Die Daten - insbesondere für Verbrauch, Exporte und Importe - beruhen auf den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (10. April 2025) geltenden handelspolitischen Rahmenbedingungen, sprich Zöllen, relativiert das USDA.
Der Report hebt die Prognose für die weltweiten Endbestände an Weizen nach der Saison 2024/25 vor allem wegen einer zum Vormonat vorsichtigeren Verbrauchsschätzung - die etwas kleiner angesetzte Ernten und Angebot überwiegt - eine Spur an. Dabei fallen diese bei einem Lagerabbau im Jahresvergleich um 3% oder 8,36 Mio. t auf den niedrigsten Stand seit 2021/16. Die Endlager von Mais senkt das USDA dementgegen leicht, weil es den Verbrauch stärker anhebt als Produktion und Angebot. Beim Mais kommt es zu einem Bestandsabbau um gut 8% oder 26,68 Mio. t - vor allem weil bei einem Verbrauchsanstieg um 22,01 Mio. t die Erzeugung um 14,23 Mio. t hinter dem Vorjahresergebnis bleibt. Signifikant soll der Lagerabbau beim Mais in den USA mit einem Minus von 7,57 Mio. t zum Vorjahr und in China von 10,11 Mio. t ausfallen. Die Endlagerprognosen für Ölsaaten und Sojabohnen im Speziellen steigen gegenüber dem Vormonat neuerlich, vor allem weil die Anfangsbestände von Soja nach oben revidiert wurden. die Sojalager schwellen aber gegenüber dem Vorjahr nicht mehr so stark an wie bisher angenommen. Die Schätzung der globalen Weizenexporte revidiert das USDA zum Vormonat um 1,25 Mio. t - um fast 7% weniger als 2023/24 - hinunter und jene von Mais um 2,32 Mio. t - gut 2% weniger als 2023/24 - hinauf.

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - April 2025

2022/23 2023/24
vorl.
2024/25
Prognose
24/25
zu Vormonat
24/25
zu 23/24
Weizen
Ernte 790,45 791,56 796,85 -0,38 +5,29
Angebot 1065,80 1066,98 1065,90 -0,83 -1,08
Verbrauch 790,38 797,92 805,20 -1,45 +7,28
Endbestand 275,42 269,06 260,70 +0,62 -8,36
Bestand
zu Vorjahr
+0,07 -6,36 -8,36 -1,06 +2,00
Ratio stock/use 34,85% 33,72% 32,38% +0,14% -1,34%
Mais
Ernte 1164,18 1229,33 1215,10 +0,93 -14,23
Angebot 1478,43 1534,10 1529,43 +1,31 -4,67
Verbrauch 1173,66 1219,77 1241,78 +2,59 +22,01
Endbestand 304,77 314,33 287,65 -1,29 -26,68
Bestand
zu Vorjahr
-9,48 +9,56 -26,68 +1,67 +17,12
Ratio stock/use 25,97% 25,77% 23,16% -0,16% -2,61%
Getreide gesamt
Ernte 2763,83 2819,57 2827,96 +2,33 +8,39
Angebot 3565,71 3612,49 3621,61 +2,31 +9,12
Verbrauch 2772,80 2818,85 2861,73 +0,82 +42,88
Endbestand 792,92 793,65 759,88 +1,48 -33,77
Bestand
zu Vorjahr
-8,96 +0,73 -33,77 -1,50 +33,04
Ratio stock/use 28,60% 28,16% 26,55% +0,04% -1,60%
Sojabohnen
Ernte 378,24 396,40 420,58 -0,18 +24,18
Angebot 471,72 498,19 533,85 +2,54 +35,66
Verbrauch 366,70 383,31 410,67 +1,51 +27,36
Endbestand 101,79 115,27 122,47 +1,06 +7,20
Bestand
zu Vorjahr
+8,31 +13,48 +7,20 -1,66 -6,28
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 10. April 2025, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 11. März 2025. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 12. Mai 2025.

Jüngste Wendungen im Handelskrieg der USA gegen Rest der Welt offenbar nicht in aktuellem WASDE berücksichtigt

Die jüngsten Eskalationsdrohungen der USA und deren Rücknahme für die meisten Länder außer gegenüber China scheinen aufgrund der Bezugnahme auf aktuell zum Zeitpunkt der Veröffentlichung geltende Zollregelungen offenbar in den Prognosen des aktuellen WASDE-Reports keine Berücksichtigung gefunden zu haben. So hob der Aktuelle WASDE gegenüber dem März die Prognose für die Maisexporte der USA um 2,54 Mio. t auf 64,77 Mio. t (plus 6,54 Mio. t zu 2023/24) an, beließ die Sojabohnenausfuhr bei 49,97 Mio. t (plus 3,54 Mio. t zu 2023/24) setzte die für Weizen um 0,40 Mio. t auf 22,32 Mio. t (plus 3,08 Mio. t zu 2023/24) herab.
 
Im Monatsabstand senkt das USDA die Weizeneinfuhr Chinas um 3,0 Mio. t auf 3,50 Mio. t (minus 10,14 Mio. t zu 2023/24) und belässt die von Mais bei 8,00 Mio. t (minus 15,41 Mio. t zu 2023/24) sowie Sojabohnen unverändert bei 109,00 Mio. t (minus 3,00 Mio. t zu 2023/24).

Europäische Union: Weizenexport gesenkt und Maisimport angehoben

Senkungen gegenüber März gibt es für den Weizenexport neben dem der USA für die EU um 0,50 Mio. t auf 26,50 Mio. t (minus 11,47 Mio. t zu 2023/24) und Russland um 1,00 Mio. t auf 44,0 Mio. t (minus 11,50 Mio. t zu 2023/24) und Anhebungen um jeweils 0,50 Mio. t für die Ukraine auf 16,00 Mio. t (minus 2,58 Mio. t zu 2023/24), Australien auf 26,50 Mio. t (plus 6,66  Mio. t zu 2023/24) und Kanada auf 26,50 Mio. t (plus 1,06 Mio. t zu 2023/24).
 
Für Mais setzt der WASDE gegenüber der letzten Ausgabe die Einfuhr der EU um 0,50 Mio. t auf 20,00 Mio. t hinauf und gleichzeitig auch die Produktion um 1,31 Mio. t auf 59,31 Mio. t und den Binnenverbrauch um 1,70 Mio. t auf 77,40 Mio. t. Für die potenziellen Maislieferanten am Weltmarkt schätzt das USDA unverändert 22,00 Mio.t Export für die Ukraine (minus 7,49 Mio. t zu 2023/24).

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