Börse-Marktbericht 11.06. - 17.06. 2025: Gerstenernte gestartet und Markt weiterhin abwartend

Die Weizen-Futures an den internationalen Börsen erhielten in dieser Berichtswoche Unterstützung durch den aktuellen WASDE-Bericht (siehe auch Börse Aktuell), der die globalen Endbestände gegenüber der Vormonats-Schätzung kürzte: für 2024/25 minus 1,23 Mio. t und für 2025/26 minus 2,97 Mio. t. Auch der Ausbruch des Krieges zwischen Israel und dem Iran sorgte für Unsicherheit bei der Versorgung mit Getreide. Aus der Sicht der Euronext begrenzten bessere Ernteerwartungen (siehe auch Börse-Aktuell zu Coceral und WASDE) und ein festerer Wechselkurs des Euros zum USD die Zuwächse. Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 199,00/t (IX, Schlusskurs vom 10.06.) auf € 202,00/t (IX, Schlusskurs vom 17.06.).
 
Die Ernte bei Weizen hat in der Region noch nicht begonnen. Es wurden gute Erträge erwartet und die Marktteilnehmer warteten weiter ab.

Der Juni WASDE-Bericht (siehe auch Börse Aktuell) ging auch bei Mais von niedrigeren globalen Endbeständen aus: minus 2,25 Mio. t für 2024/25 und minus 2,6 Mio. t für 2025/26. Trotz des Kriegsausbruchs im Nahen Osten blieben die Kurse an der CBoT wegen guter Wetteraussichten unter Druck (minus USD 2,86/t im Wochenabstand). In Europa wurden die Ernteerwartungen durch den Handelsverband Coceral reduziert (minus 2,7 Mio. t, siehe auch Börse Aktuell). Der festere Wechselkurs des Euros zum USD begrenzte aber die Preissteigerungen. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 187,00/t (VIII, Schlusskurs vom 10.06.) auf € 188,75/t (VIII, Schlusskurs vom 17.06.).
 
Am regionalen Markt gab es erste Ernteergebnisse bei Wintergerste mit guten Erträgen und Qualitäten. Die Ernte in Rumänien und Serbien hat sogar bereits einige Tage früher begonnen, und es wurden sehr hohe Erträge berichtet. Im Gegensatz dazu gab es kritische Äußerungen zu den Maisbeständen Osteuropa (heiß und trocken). Am Kassamarkt fanden vorerst nur kleine Abschlüsse für Futtergerste statt. Bei Mais warteten die Verarbeiter weiter ab.

Das US-Landwirtschaftsministerium ging im Juni WASDE-Bericht von (weiter) steigenden Endbeständen bei Ölsaaten aus: Global sollen am Ende der Saison 2025/26 rund 0,97 Mio. t höhere Läger zur Verfügung stehen. Die bessere Versorgung trat aber durch den Angriff Israels auf den Iran in den Hintergrund. Die Befürchtung von massiven Behinderungen in der Versorgung führten zu deutlichen Preissteigerungen bei Mineralöl (Crude Oil Brent rund +10 USD/bl) und Pflanzenöl. Die Preise für Sojabohnen-Futures an der CBoT stiegen im Wochenabstand um USD 5,96/t. Die Kurse für Raps-Futures an der Euronext wurden zusätzlich durch die Trockenheit in Westkanada gestützt und stiegen von € 487,00/t (VIII, Schlusskurs vom 10.06.) auf € 492,50/t (VIII, Schlusskurs vom 17.06.).
 
Die Quotierungen für Rapssaat der regionalen Verarbeiter bewegten sich im Gegensatz dazu bei ex Ernte-Terminen seitwärts und legten nur für spätere Lieferungen zu.

Die erwartete Nachfragesteigerung bei Sojaöl und das damit verbundene höhere Angebot an Sojaschrot brachte die Preise an der CBoT unter Druck. Die Futures sanken im Wochenabstand um ca. USD 11,9/t. Bei den Quotierungen der regionalen Anbieter wurde zusätzlich noch der gestiegene Wechselkurs zwischen Euro und USD berücksichtigt.