Coceral schätzt kleinere Getreide- und Weizenernten in EU und Vereinigtem Königreich

Weniger Weizen und Mais in Österreich - Mehr Mais in Ungarn -EU-Ölsaaten kaum mehr
Der EU-Getreidehandelsverband Coceral nimmt in seiner zweiten Schätzung der Ernte 2022 für die EU-27 und das Vereinigte Königreich (UK) eine Getreideernte von 305,6 Mio. t an. Das sind um 1,1 Mio. t mehr als in der Dezember-Prognose, aber um 1,7 Mio. t weniger als die Ernte 2021.

In der EU-27 alleine soll die Ernte von Getreide einschließlich Mais heuer gegenüber dem Vorjahr von 284,9 Mio. t auf 282,6 Mio. t abnehmen. Auch Österreich soll demnach vor allem aufgrund niedrigerer Hektarerträge heuer mit 5,074 Mio. t weniger Getreide und Mais einfahren als im Vorjahr. Innerhalb der EU dürfte die Produktion vor allem in östlichen Mitgliedstaaten, wie Polen, Rumänien und Bulgarien, sowie in Spanien und Frankreich kleiner ausfallen als im Vorjahr, in Ungarn vor allem beim Mais jedoch größer.

 

Der Verband schätzt ebenso die Produktion von Weichweizen 2022 mit 141,3 Mio. t zwar höher als im Dezember (139,8 Mio. t), aber kleiner als 2021 mit 143,2 Mio. t. Ähnlich in der Tendenz auch die Prognosen beim Weichweizen für die EU-27 mit 128,9 Mio. t (nach 129,1 Mio. t im Jahr 2021). Österreich hingegen soll bei einer leichten Flächenausweitung 1,44 Mio. t erzeugen - eine Spur mehr als die 1,42 Mio. t aus dem Vorjahr. Weiters sagt Coceral der EU-27 und dem UK 67,3 Mio. t Mais (+0,9 Mio. t zu Dezember-Prognose) Mais voraus - um 0,1 Mio. t mehr als 2021. An Mais soll vor allem Ungarn heuer mit 8,22 Mio. t wieder deutlich mehr einbringen können als im schwachen Jahr 2021 (6,42 Mio. t). Österreichs Maisernte soll dementgegen bei schwächeren Erträgen im Jahresabstand von 2,39 Mio. t auf 2,28 t sinken.

 

Ein deutliches Produktionsplus nach einer ebensolchen Ausdehnung der Anbauflächen erwartet die Prognose in Österreich für Durum (92.000 t, +8.000 t) und Roggen (188.000 t, +33.000 t), wohingegen die Landwirte hierzulande die Gersten- und hier vor allem die Sommergerstenfläche und die Produktion um weitere 10.000 t auf 131.000 t zurückfahren sollen.

EU kann Ölsaatenproduktion kaum steigern

Die EU-27 und das UK würden die Produktion von Raps mit einer Prognose von 19,3 Mio. t gegenüber dem Vorjahr (18,5 Mio. t) nur begrenzt steigern können, die Erwartung reduziert sich gegenüber Dezember um 0,7 Mio. t. Die EU-27 werde dabei die Rapsernte zu 2021 um 0,43 Mio. t auf 17,68 Mio. t steigern können, aber mit 9,99 Mio. t um 0,68 Mio. t weniger Sonnenblumen und mit 3,05 Mio. t praktisch gleich viel wie im Vorjahr erzeugen. Österreichs Rapsernte soll auf eine um 3.000 ha auf 31.000 ha erweiterte Anbaufläche nach 87.000 t auf zumindest wieder 96.000 t zulegen, ebenso wie die von Sojabohnen auf 255.000 ha (nach 233.000 ha) von 233.000 t auf 255.000 t. Schrumpfen soll aufgrund schwächerer Erträge die heimische Sonnenblumenernte um 7.000 t auf 68.000 t.

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