IGC-GMR Jänner: Getreideendlager mit Ausnahme von Weizen vor allem bei Mais deutlich gesenkt
Erster Blick auf 2025/26: Trotz Steigerung auf Rekordernte neuerlicher Bestandsabbau
Der Internationale Getreiderat senkt gegenüber der November-Prognose vor allem die globale Erzeugung von Mais und damit auch die gesamte Getreideproduktion der Welt 2024/25 um an die 7 Mio. t Mio. t und hebt den Verbrauch um fast 4 Mio. t an. Damit vergrößert sich der Lagerabbau aller Getreidearten binnen der letzten zwei Monate um 11 Mio. t auf 31 Mio. t oder 5% zum Vorjahr. Die Endlager fallen das dritte Mal in Folge auf den tiefsten Stand seit 10 Jahren. Für das Folgejahr 2025/26 sei aufgrund der Daten von Aussaat und des Wetterverlaufs mit einem Anstieg der globalen Weizenerzeugung um 1% auf den Rekord von 805 Mio. t zu rechnen. Die Steigerung des Verbrauchs dürfte allerdings das wegen des Lagerabbaus 2024/25 nur geringfügig steigende Angebot übertreffen, sodass mit einem weiteren Bestandsabbau zu rechnen sei.
Die höhere Verbrauchserwartung für die laufende Saison 2024/25 sieht der IGC in mehr industrieller Verwertung zu Ethanol und für menschliche Ernährung. Beim gesamten Getreide sollen die Erzeugung um 0,2 % bei 2.305 Mio. t, die Anfangsbestände um 1,7% und das Angebot nunmehr um 0,5% unter der Vorjahreslinie zu liegen kommen. Dementgegen steige der Verbrauch um 0,7% auf die neue Höchstmarke 2.335 Mio. t, nämlich um 0,8% für Ernährung auf 775 Mio. t, um 0,6% für Verfütterung auf 1.047 Mio. t und um 1,9% für industrielle Verarbeitung auf 393 Mio. t. Mit diesen 0,7% Zuwachs steige der Verbrauch aber langsamer als im Vorjahr und im mehrjährigen Durchschnitt. Unter dem Strich leitet der Grain Market Report (GMR) einen Lagerabbau - gegenüber November mit Abwärtsrevisionen bei Mais und Gerste und einer leichten Anhebung bei Weizen - um 5,1% auf 573 Mio. t oder 24,54% des Verbrauchs ab. Bei den wichtigsten Exporteuren (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland, Ukraine und USA sind es sogaar 9,1%. Das Welthandelsvolumen solle aber im Jahresabstand um 8,4% sinken, vor allem weil China seine Einfuhren um 40% drossle. Der Gesamt-Preisindex GOI des IGC fiel in den letzten zwei Monaten um 1,1%, wobei insbesondere auf die USA konzentrierte Verluste von Weizen um in Summe 1,2%, von Reis um 5,7% und Sojabohnen um 2,4% nicht von Steigerungen der Subindices von Mais um 4,9% und von Gerste um 1,9% aufgewogen werden konnten.
IGC-Weltgetreidebilanzen Jänner 2025
2022/23 | 2023/24 Prognose |
2024/25 Prognose |
2024/25 zu Vormonat |
24/25 zu 23/24 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 803 | 795 | 796 | +/-0 | +1 |
Angebot | 1077 | 1080 | 1070 | +2 | -10 |
Verbrauch | 793 | 807 | 805 | +/-0 | -2 |
Endbestand | 285 | 274 | 265 | +2 | -9 |
Bestand zu Vorjahr |
+10 | -11 | -8 | -1 | -3 |
Ratio stock/use | 35,94% | 33,95% | 32,92% | +0,25% | -1,03% |
Mais | |||||
Ernte | 1166 | 1231 | 1219 | -6 | -12 |
Angebot | 1469 | 1518 | 1511 | +1 | -7 |
Verbrauch | 1182 | 1226 | 1239 | +4 | +13 |
Endbestand | 287 | 292 | 272 | -3 | -20 |
Bestand zu Vorjahr |
-16 | +5 | -20 | +10 | +15 |
Ratio stock/use | 24,28% | 23,82% | 21,95% | -0,32% | -1,86% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2269 | 2309 | 2305 | -6 | -4 |
Angebot | 2888 | 2924 | 2909 | +2 | -15 |
Verbrauch | 2273 | 2320 | 2335 | +3 | +15 |
Endbestand | 615 | 604 | 573 | -3 | -31 |
Bestand zu Vorjahr |
-4 | -11 | -31 | +11 | +20 |
Ratio stock/use | 27,06% | 26,03% | 24,54% | -0,16% | -1,49% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 377 | 396 | 420 | -1 | +24 |
Angebot | 431 | 458 | 493 | +3 | +35 |
Verbrauch | 368 | 385 | 408 | +/-0 | +23 |
Endbestand | 62 | 73 | 84 | +2 | +11 |
Bestand zu Vorjahr |
+9 | +11 | +11 | +/-0 | +/-0 |
Ratio stock/use | 16,85% | 18,96% | 20,59% | +0,49% | +1,63% |
Weizen: Anfangsbestände und Endlager leicht erhöht - dennoch weiterhin Lagerabbau wie etwa in USA
Lediglich beim Weizen nimmt der IGC gegenüber dem letzten GMR eine Anhebung der Endlagerprognose um 2 Mio. t auf 265 Mio. t oder 32,92% des Verbrauchs vor. Produktion (796 Mio. t, +1 Mio. t zum Vorjahr) und Verbrauch (805 Mio. t, -2 Mio.t zum Vorjahr) bleiben zwar gleich, aber die Überhänge aus dem Vorjahr steigen um diese 2 Mio. t. Die Endlager 2024/25 schmelzen gegenüber 2023/24 dennoch um 8 Mio. t. Dabei senkt der Rat die Weizenerzeugung der EU zum Vorreport um 0,8 Mio. t auf 119,5 Mio. t (-13,6 Mio. t zum Vorjahr) und die Russlands um 0,5 Mio. t auf 81,3 Mio. t (-9,7 Mio. t zum Vorjahr), hebt aber die Kanadas und Australiens etwas an. Die Endlager der Union schmelzen dabei gegenüber 2023/24 um 6,7 Mio. t auf 10,5 Mio. t oder enge 7,6% des Verbrauchs (Ratio stock to use). Bei den Exporteuren steigt die Endlagerprognose um 1,0 Mio.t auf 59,3 Mio. t oder 14,7% Ratio stock to use, wobei die USA einen Lageraufbau um 3,3 Mio. t auf 22,3 Mio. t (+0,1 Mio. t gegenüber November) auf 41,5% Anteil am Verbrauch zu erwarten haben.
Beim Weizenexport bleibt Russland weltweit trotz einer Reduktion gegenüber dem Letzten Report um 0,5 Mio. t auf 43,7 Mio. t (-11,9 Mio. t zum Vorjahr) führend. Für die EU belässt des der GMR bei 28,3 Mio. t (-10,6 Mio. t zum Vorjahr) Weizenausfuhr, die der Ukraine setzt er 1,2 Mio. t auf 17,4 Mio. t (-1,6 Mio. t zum Vorjahr) hinauf.
Beim Weizenexport bleibt Russland weltweit trotz einer Reduktion gegenüber dem Letzten Report um 0,5 Mio. t auf 43,7 Mio. t (-11,9 Mio. t zum Vorjahr) führend. Für die EU belässt des der GMR bei 28,3 Mio. t (-10,6 Mio. t zum Vorjahr) Weizenausfuhr, die der Ukraine setzt er 1,2 Mio. t auf 17,4 Mio. t (-1,6 Mio. t zum Vorjahr) hinauf.
Entgegen Weizen deutliche Senkung von Ernte und Endlagern von Mais in USA
Die Senkung der globalen Maiserzeugung seit November geht vor allem auf das Konto der USA mit einem Minus von 7,0 Mio. t auf 377,6 Mio. t (-12,1 Mio. t zum Vorjahr). Die EU soll nun mit 60,0 Mio. doch um 1,9 Mio. t mehr Mais, aber immer noch um 1,0 Mio. t weniger als im Vorjahr, einbringen können. (-2,9 Mio. t zum Vorjahr). Um 0,5 Mio. t mehr Mais als zuletzt prognostiziert - 26,5 Mio. t nach 32,5 Mio. t im Vorjahr - soll auch die Ukraine erzeugen. Der IGC reduziert den Maisimportbedarf der EU um 0,5 Mio. t auf 20,2 Mio. t, das sind 0,8 Mio. t weniger als im Vorjahr. Ihr Maisverbrauch mache mit 77,7 Mio. t (+0,5% zur Vorprognose) nun fast so viel wie 2023/24 mit 77,8 Mio. t aus. Die Ukraine soll gegenüber dem November-GMR um 0,6 Mio. t mehr Mais im Umfang von 22,2 Mio. t zur Ausfuhr zur Verfügung haben - jedoch um 7,2 Mio. t weniger als in der vorigen Saison. Die Exportschätzung hebt der IGC weiters für die USA um 2,2 Mio. t Mais auf 62,2 Mio. t an, woraus sich auch wegen der reduzierten Ernteschätzung und der erhöhten Ethanolerzeugung die Endlagerprognose binnen der letzten zwei Monate um 9,2 Mio. t verringert, und nunmehr ein Lagerabbau um 5,7 Mio. t resultiert.
Brasiliens Maisexport und Chinas Import nach unten revidiert
Wegen einem nach oben revidierten Eigenverbrauch soll hingegen Brasilien nun mehr mit 40,0 Mio. t um 2,0 Mio. t weniger Mais zum Export haben als laut letztem GMR. Chinas Maisimport korrigiert der Rat trotz einer Senkung der Ernte um 1,1 Mio. t auf 294,9 Mio. t um 2,0 Mio. t auf 11,0 Mio. nach unten. Die Ernte steigt aber ist immer noch um 6,1 Mio. t zum Vorjahr. Das Reich der Mitte drosselt seine Maiseinfuhr im Jahresabstand um 8,0 Mio. t. Es reduziert damit zum Vorjahr trotz einem Verbrauchzuwachs um 5,9 Mio. t auf 315,1 Mio. t seine Reserven um 2,9 Mio. t. China sitzt aber immer noch auf Maislagern im Umfang von 57,0% seines Verbrauchs und von 66,1% Anteil an den weltweiten Maisreserven.
Rekord-Sojaernte: Trotz eifriger Importe und Verbrauchspitze wachsen Endlager auf neuen Rekord an
Nach guten Sojabohnenernten auf der Nordhalbkugel erwartet der IGC in Südamerika Rekordernten, womit die weltweite Sojaproduktion um 6% oder 24 Mio. t auf die Rekordhöhe von 420 Mio. t klettert. Der Verbrauch steigt gegenüber dem Vorjahr zwar auch um 23 Mio. t auf eine neue Spitze, aber nur auf 408 Mio. t. Daher schnellen die Sojaendlager wie 2023/24 neuerlich um 11 Mio. t in die Höhe und erreichen ein Allzeit-Hoch von 84 Mio. t oder 20,59% des Verbrauchs. Das Welthandelsvolumen mit Sojabohnen steigt gegenüber dem Vorjahr um 1% auf 180 Mio. t, und die Importeure mit Ausnahme Chinas (mit 109,0 Mio. t um 2,0 Mio. t weniger Bohnenimport als 2023/24) füllen eifrig ihre Lager. Aber dennoch häufen sich bei den drei großen Exporteuren (Argentinien: 49,2 Mio. t, Brasilien: 58,8 Mio. t, USA: 68,8 Mio.t) mit 89,9% Weltmarktanteil die Sojaendbestände 2024/25 um weitere 5,1 Mio. t an.
Bei unterschiedlichen Trends sank IGC-Preisindex seit November um 1,1%
Der Gesamtpreisindex (GOI) des IGC sank bei unterschiedlichen Trends der Preise für die einzelnen Kulturen und Regionen in den zwei Monaten seit November 2024 um 1,1% und gegenüber der Vorjahreslinie um 8,4%. Weizen verzeichnete in den zwei Monaten einen Preisverlust von 1,2% und im Jahresabstand von 9,3%. Dies sei vor allem schwächeren Weizenpreisen in den USA bei einer nachlassenden Nachfrage vom Weltmarkt geschuldet, wohingegen sich die Weizenpreise in der EU und am Schwarzen Meer seit dem letzten Bericht leicht befestigt hätten.
Der Subindex von Mais hat dementgegen Mitte Jänner wegen wachsender Besorgnis um die weltweite Versorgungslage eine 17-Monate-Spitze mit einem Zuwachs von 4,9% gegenüber November und 10,9% zum Vorjahr erklommen. Auch Gerste konnte sich befestigen - um 1,9% zum vorigen Report und um 0,7% im Jahresvergleich. Auf der Verliererseite steht an erster Stelle - bedingt durch saisonalen Erntedruck - Reis (-5,7%, -23,7% im Jahresabstand). Auch gab der Index von Sojabohnen zum November hin 2,4% (-11,3% zum Vorjahr) ab, wobei auch hier saisonaler Erntedruck die Preise in Brasilien stärker unter Druck setzte, als dies Befestigungen in den USA und Argentinien hätten aufwiegen können.
Der Subindex von Mais hat dementgegen Mitte Jänner wegen wachsender Besorgnis um die weltweite Versorgungslage eine 17-Monate-Spitze mit einem Zuwachs von 4,9% gegenüber November und 10,9% zum Vorjahr erklommen. Auch Gerste konnte sich befestigen - um 1,9% zum vorigen Report und um 0,7% im Jahresvergleich. Auf der Verliererseite steht an erster Stelle - bedingt durch saisonalen Erntedruck - Reis (-5,7%, -23,7% im Jahresabstand). Auch gab der Index von Sojabohnen zum November hin 2,4% (-11,3% zum Vorjahr) ab, wobei auch hier saisonaler Erntedruck die Preise in Brasilien stärker unter Druck setzte, als dies Befestigungen in den USA und Argentinien hätten aufwiegen können.
Über den Grain Market Report - GMR des IGC
Die Kurzzusammenfassung des GMR auf der Website des IGC stellt neben dem Tabellenwerk eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 20. Februar 2025 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 20. Februar 2025 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.