IGC-GMR Jänner: Weniger Mais senkt globale Getreidelager auf Tiefststand seit acht Jahren
Getreide- und Ölsaatenpreise legen seit November gut 10% auf Höchstwert seit 2013 zu
Der IGC mit Sitz in London veröffentlichte am 14. Jänner den Grain Market Report zu den weltweiten Getreidemärkten mit mit der voraussichtlichen Zahlen für 2019/20 sowie der neuesten vollen Prognose für 2020/21.
Der Internationale Getreiderat IGC senkt in seinem ersten Grain Market Report (GMR) des Jahres 2021 gegenüber seinem jüngsten Bericht vom November 2020 ähnlich wie das USDA vor allem die Schätzung für die weltweite Maisernte 2020/21 sowie die Maisendlager deutlich, wodurch die Bestände noch stärker schrumpfen. Damit schätzt er auch die gesamte Getreideernte (Weizen, Futtergetreide und Reis sowie Mais) kleiner als im Vorbericht und den Bestandsabbau größer. Die Lager fallen auf ein Fünfjahres-Tief. Es reicht in der Saison 2020/21 mit Rekordernten von Weizen und Gerste aber noch immer für ein Allzeithoch der Getreideproduktion. Trotz Corona-Krise mit Dämpfern in der Ethanol- und Bierbranche wächst auch der Verbrauch im fünften Jahr in Folge. Der Bestandsabbau erfolgt insbesondere bei Mais - dieser auf den tiefsten Stand seit acht Jahren - vor allem in China, den USA und in der EU. Dementgegen schwellen die Weizenendbestände auf ein Rekordhoch an. Der Zuwachs konzentriert sich aber auf China und Indien, wohingegen sich die Lagerstände der großen Exporteure kaum ändern. Die Sojabohnenernte der Welt steigt 2020/21 um 6%, und - unterstützt vom Wachstum der Verfütterung in China - schwingt sich der weltweite Verbrauch um 4% auf ein Alllzeithoch auf. Die Sojaendbestände schmelzen das zweite Jahr in Folge ab, wobei vor allem ein starker Lagerabbau in den USA die Bestände der großen Exporteure um 60% im Jahresabstand auf 10 Mio. t - rund ein Fünftel der globalen Reserven - schwinden lässt.
Ein erster Ausblick auf die Folgesaison 2021/22 deute für Weizen auf eine Rekordproduktion hin und trotz einer gleichzeitigen Zunahme des Verbrauchs auf einen weiteren Bestandsaufbau. Allerdings werde sich dieser neuerlich auf China und Indien konzentrieren.
Ein erster Ausblick auf die Folgesaison 2021/22 deute für Weizen auf eine Rekordproduktion hin und trotz einer gleichzeitigen Zunahme des Verbrauchs auf einen weiteren Bestandsaufbau. Allerdings werde sich dieser neuerlich auf China und Indien konzentrieren.
IGC-Weltgetreidebilanzen Jänner 2021
2017/18 |
2018/19 vorläufig |
2019/20 voraussichtlich |
2020/21 Prognose |
Veränderung 2020/21 zu Vorbericht |
|
Weizen | |||||
Ernte | 762 | 732 | 764 | 768 | +3 |
Verbrauch | 742 | 740 | 745 | 753 | +1 |
Endbestand | 267 | 260 | 278 | 294 | +2 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+20 | -8 | +19 | +15 | +2 |
Ratio stock/use | 35,98% | 35,14% | 37,32% | 39,04% | +0,48% |
Mais | |||||
Ernte | 1091 | 1129 | 1124 | 1133 | -13 |
Verbrauch | 1116 | 1147 | 1153 | 1161 | -8 |
Endbestand | 345 | 327 | 297 | 268 | -7 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-25 | -18 | -30 | -29 | +6 |
Ratio stock/use | 30,91% | 28,51% | 25,76% | 23,08% | -0,44% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2138 | 2139 | 2186 | 2210 | -9 |
Verbrauch | 2150 | 2167 | 2192 | 2216 | -5 |
Endbestand | 651 | 623 | 617 | 611 | -5 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-11 | -28 | -6 | -6 | +4 |
Ratio stock/use | 30,28% | 28,75% | 28,15% | 27,57% | -0,17% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 344 | 363 | 338 | 359 | -6 |
Verbrauch | 344 | 347 | 351 | 365 | -4 |
Endbestand | 48 | 63 | 51 | 45 | +/-0 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+/-0 | +16 | -12 | -6 | +2 |
Ratio stock/use | 13,95% | 18,16% | 14,53% | 12,33% | +0,13% |
Getreide- und Ölsaatenpreise legen seit November gut 10% auf Höchstwert seit 2013 zu
Quer durch alle Produkte, insbesondere aber angeführt von Mais und Sojabohnen, legte der Getreide- und Ölsaatenpreis-Index des IGC (GOI) gegenüber dem November in einer „Rallye“ um 10,3% (+37,9% zum Vorjahr) zu. Dies ist der höchste Stand seit Juli 2013. Der Subindex von Mais brachte es auf ein Plus von 13,4% (+45,6% zum Vorjahr); er wurde getrieben von schwindenden Ernteaussichten in Südamerika und schrumpfender Verfügbarkeit in den USA. Sojabohnen befestigten sich aus eben diesen Gründen um 10,9% (+51,6% zum Vorjahr). Der Weizen-Subindex verzeichnete dank unterstützender Fundamentaldaten im Bereich der Versorgung und der Einflüsse vom Mais einen Zuwachs von 8,8% seit November (+18,4% zum Vorjahr). Gerste befestigte sich schließlich um 6,4% (+21,6% zum Vorjahr).
Über den Grain Market Report - GMR
Weiters stellt die Kurzzusmmenfassung des GMR auf der Website des IGC eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 25. Februar 2021 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 25. Februar 2021 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.