Juli-WASDE-Bericht: Weizen- und gesamte Getreidebilanz leichter sowie Maisbilanz schwerer als im Juni
Globaler Bestandsaufbau beim Mais geht auf das auf Konto der USA und Brasiliens
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 12. Juli seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen mit der aktualisierten Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr 2021/22.
Der Juli-WASADE senkt gegenüber dem Vormonat für die laufende Saison 2021/22 die globale Endlagerschätzung für Weizen und Getreide insgesamt, hebt die aber die für Mais an, wobei dies ausschließlich auf das Konto der Maisbestände in den USA geht. Bei den Ölsaaten insgesamt und Sojabohnen im Speziellen sollen die Endlager ebenfalls größer ausfallen als vor Monatsfrist angenommen. In den Sojabilanzen schlagen sich niedriger als bisher erwartete Importe Chinas nieder, obwohl diese 2021/22 wegen des Aufbaus der Schweineherde zum Vorjahr anwachsen.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Juli 2021
2019/20 | 2020/21 vorläufig |
2021/22 Prognose |
2021/22 zu Vormonat |
2021/22 zu 20/21 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 763,49 | 775,82 | 792,40 | -2,04 | +16,58 |
Angebot | 1047,60 | 1075,13 | 1082,58 | -5,34 | +7,45 |
Verbrauch | 748,29 | 784,95 | 790,89 | -0,23 | +5,94 |
Endbestand | 299,32 | 290,18 | 291,68 | -5,12 | +1,50 |
Bestand zu Vorjahr |
+15,21 | -9,14 | +1,50 | -1,82 | -7,64 |
Ratio stock/use | 40,00% | 36,97% | 36,88% | -0,64% | -0,09% |
Mais | |||||
Ernte | 1117,56 | 1120,65 | 1194,80 | +4,95 | +74,15 |
Angebot | 1440,12 | 1426,11 | 1474,66 | +4,21 | +48,55 |
Verbrauch | 1134,66 | 1146,25 | 1183,47 | +2,43 | +37,22 |
Endbestand | 305,46 | 279,86 | 291,18 | +1,77 | +11,32 |
Bestand zu Vorjahr |
-17,10 | -25,60 | +11,32 | +2,51 | -14,28 |
Ratio stock/use | 26,92% | 24,42% | 24,60% | +0,10% | +0,18% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2675,41 | 2710,14 | 2795,25 | -2,40 | +85,11 |
Angebot | 3488,07 | 3523,24 | 3570,68 | -8,61 | +47,44 |
Verbrauch | 2674,97 | 2747,81 | 2793,82 | -2,05 | +46,01 |
Endbestand | 813,10 | 775,43 | 776,86 | -6,56 | +1,43 |
Bestand zu Vorjahr |
+0,44 | -37,67 | +1,43 | -0,36 | -36,24 |
Ratio stock/use | 30,40% | 28,22% | 27,81% | -0,21% | -0,41% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 339,41 | 363,57 | 385,22 | -0,30 | +21,65 |
Angebot | 454,02 | 460,10 | 476,71 | +3,19 | +16,61 |
Verbrauch | 357,40 | 368,92 | 381,09 | +0,31 | +12,17 |
Endbestand | 96,53 | 91,49 | 94,49 | +1,94 | +3,00 |
Bestand zu Vorjahr |
-18,08 | -5,04 | +3,00 | -1,55 | -2,04 |
Ratio stock/use | 27,01% | 24,80% | 24,79% | +0,48% | -0,01% |
China weltweit größter Lagerhalter - Weizen- und Maisbilanz der EU bleiben eng
Das USDA nimmt die globale Weizenernte 2021/22 vor allen wegen Ausfällen beim US-Sommerweizen um gut 2 Mio. t zurück; sie bleibt aber auf Rekordhöhe. Höheren Ernteschätzungen etwa für die EU und Australien stehen dabei abgesenkte für die USA, Russland, Kanada und Kasachstan gegenüber. Dank gleichzeitig um gut 5 Mio. t nach unten revidierter Anfangsbestände sinkt die globale Endlagerprognose gegenüber Juni sogar um mehr als 5 Mio. t, wobei es nur mehr zu einem geringen Bestandsaufbau von 1,50 Mio. t kommen soll. Die um 0,7 Mio. t auf 138,20 Mio. t (2020/21: 125,94 Mio. t) angehobene Ernteprognose für die EU wird aber durch eine um 0,5 Mio. t höhere Verbrauchserwartung von 108 Mio. t und eine um 1 Mio. t rosigere Exportprognose von 34 Mio. t mehr als aufgewogen. Somit sinkt die Endlagerschätzung der EU 2021/22 binnen Monatsfrist um 0,9 Mio. t auf 11,07 Mio. t, womit die Bilanz mit 10,3 % Endlageranteil am Eigenverbrauch und 7,8% gemessen an Binnenverbrauch und Export sehr eng bleibt. China hält 48,9% der weltweiten Weizenreserven, was 96,4% seines Jahresverbrauchs entspricht und die weltweite Ratio von stock to use bei 36,9% insofern drastisch relativiert, als nach dem Wirtschaftsjahr 2021/22 auf der Welt ohne China nur 23,2% des Inlandsverbrauchs an Weizen auf Lager liegen werden.
Beim Mais erwartet der WASDE-Report erstmalig seit Jahren des globalen Bestandsabbaus 2021/22 eine positive Bilanz mit einem Lagerzuwachs von 11,3 Mio. t, wobei sich 8,9 Mio. t davon in den USA anhäufen und der Rest davonpraktisch in Brasilien. Ein bescheidener Bestandsaufbau von 0,5 Mio. t auf 7,45 Mio. t oder 9,7% ihres Verbrauchs wird der EU prognostiziert. Bei einer unveränderten Ernteerwartung von 66,7 Mio. t (2020/21: 64,0 Mio. t) sagt das USDA zum Vormonat einen um 1 Mio. t niedrigeren Verbrauch von 76,9 Mio. t voraus, weshalb auch ebenso weniger Einfuhren von nunmehr 15,0 Mio. t notwendig seien. Einer der wichtigen Maislieferanten der Union, die Ukraine, werde 2021/22 mit 37,5 Mio. t heuer um 7,2 Mio. t mehr Mais als im Vorjahr einfahren und damit auch mit 30,5 Mio. t gut ebensoviel mehr zum Export zur Verfügung haben. An den weltweiten Maisreserven hält China sogar 68,1%.
Beim Mais erwartet der WASDE-Report erstmalig seit Jahren des globalen Bestandsabbaus 2021/22 eine positive Bilanz mit einem Lagerzuwachs von 11,3 Mio. t, wobei sich 8,9 Mio. t davon in den USA anhäufen und der Rest davonpraktisch in Brasilien. Ein bescheidener Bestandsaufbau von 0,5 Mio. t auf 7,45 Mio. t oder 9,7% ihres Verbrauchs wird der EU prognostiziert. Bei einer unveränderten Ernteerwartung von 66,7 Mio. t (2020/21: 64,0 Mio. t) sagt das USDA zum Vormonat einen um 1 Mio. t niedrigeren Verbrauch von 76,9 Mio. t voraus, weshalb auch ebenso weniger Einfuhren von nunmehr 15,0 Mio. t notwendig seien. Einer der wichtigen Maislieferanten der Union, die Ukraine, werde 2021/22 mit 37,5 Mio. t heuer um 7,2 Mio. t mehr Mais als im Vorjahr einfahren und damit auch mit 30,5 Mio. t gut ebensoviel mehr zum Export zur Verfügung haben. An den weltweiten Maisreserven hält China sogar 68,1%.