Mai-WASDE-Bericht: 2021/22 global mehr Maislager und neutrale Weizenbilanz
Maislager wachsen in USA - Bestandszuwächse bei Ölsaaten und Sojabohnen
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 12. Mai seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen mit der aktualisierten Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr 2020/21 und der ersten Prognose für das kommende Wirtschaftsjahr 2021/22 .
Das US-Landwirtschaftsministerium setzt die Erwartung in den globalen Lagerabbau bei Weizen und Mais in der laufenden Saison 2020/21 etwas höher an als im vorigen WASDE-Report. Kommendes Wirtschaftsjahr 2021/22 soll die Weizenproduktion der Welt zwar zulegen, aber ebenso der Verbrauch einen neuen Rekordwert erreichen, sodass eine nahezu ausgeglichene Weizenbilanz resultiert. 48,3% der weltweiten Weizenreserven von 37,4% ihres Jahresverbrauchs sollen jedoch in China liegen.
Hingegen sieht der Report 2021/22 erstmalig seit Jahren des Abbaus einen Aufbau der weltweiten Maisendlager, wobei sich dieser schwerpunktmäßig auf die Exportnationen und hier wiederum auf die größte dieses Kreises, die USA, konzentriert. Die EU dementgegen wird kommendes Wirtschaftsjahr um ein Drittel mehr Mais - 16 Mio. t nach 12 Mio. t - importieren müssen, um ihren Bedarf zu stillen. China solle 2021/22 mit 26 Mio. t unverändert viel Mais einführen und sogar einen weiteren leichten Bestandsabbau erfahren, wobei ihm aber immer noch 67,8% aller Maisreserven auf der Welt verbleiben.
Hingegen sieht der Report 2021/22 erstmalig seit Jahren des Abbaus einen Aufbau der weltweiten Maisendlager, wobei sich dieser schwerpunktmäßig auf die Exportnationen und hier wiederum auf die größte dieses Kreises, die USA, konzentriert. Die EU dementgegen wird kommendes Wirtschaftsjahr um ein Drittel mehr Mais - 16 Mio. t nach 12 Mio. t - importieren müssen, um ihren Bedarf zu stillen. China solle 2021/22 mit 26 Mio. t unverändert viel Mais einführen und sogar einen weiteren leichten Bestandsabbau erfahren, wobei ihm aber immer noch 67,8% aller Maisreserven auf der Welt verbleiben.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Mai 2021
2019/20 | 2020/21 vorläufig |
2020/21 zu Vormonat |
2021/22 1. Prognose |
2021/22 zu 20/21 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 764,16 | 776,10 | -0,39 | 788,98 | +12,88 |
Angebot | 1048,24 | 1075,54 | -1,00 | 1083,65 | +8,11 |
Verbrauch | 748,80 | 780,87 | -0,14 | 788,68 | +7,81 |
Endbestand | 299,44 | 294,67 | -0,85 | 294,96 | +0,29 |
Bestand zu Vorjahr |
+15,36 | -4,77 | +0,25 | +0,29 | -4,48 |
Ratio stock/use | 39,99% | 37,74% | -0,10% | 37,40% | -0,34% |
Mais | |||||
Ernte | 1117,16 | 1128,46 | -8,59 | 1189,85 | +61,39 |
Angebot | 1439,29 | 1432,94 | -7,15 | 1473,38 | +40,44 |
Verbrauch | 1134,81 | 1149,41 | -6,78 | 1181,08 | +31,67 |
Endbestand | 304,48 | 283,53 | -0,32 | 292,30 | +8,77 |
Bestand zu Vorjahr |
-17,65 | -20,95 | +1,81 | +8,77 | -12,18 |
Ratio stock/use | 26,83% | 24,67% | +0,12% | 24,75% | +0,08% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2674,12 | 2717,08 | -9,52 | 2790,36 | +73,28 |
Angebot | 3486,30 | 3528,65 | -9,53 | 3575,23 | +46,58 |
Verbrauch | 2674,72 | 2743,79 | -5,46 | 2791,38 | +47,59 |
Endbestand | 811,58 | 784,87 | -4,06 | 783,85 | -1,02 |
Bestand zu Vorjahr |
-0,60 | -26,71 | +4,12 | -1,02 | -25,69 |
Ratio stock/use | 30,34% | 28,61% | -0,09% | 28,08% | -0,53% |
Ölsaaten | |||||
Ernte | 580,60 | 599,60 | +1,57 | 632,23 | +32,63 |
Angebot | 714,61 | 712,61 | +2,36 | 732,44 | +19,83 |
Verbrauch | 507,99 | 514,81 | +0,93 | 531,42 | +16,61 |
Endbestand | 113,02 | 100,21 | +0,23 | 104,64 | +4,43 |
Bestand zu Vorjahr |
-20,99 | -12,81 | +0,57 | +4,43 | -7,98 |
Ratio stock/use | 22,25% | 19,47% | +0,01% | 19,69% | +0,22% |
Trotz größerer Weizenernte nehmen Lager 2021/22 kaum zu
Zuwächse der Weizenproduktion aus den Ernten für die Vermarktung 2021/22 ortet das Washingtoner Ressort in der EU, dem Vereinigten Königreich, in der Ukraine und den USA sowie in Argentinien. Diese überwiegen Minderernten in Australien und Kanada. Russland soll ähnlich viel Weizen wie 2020 einbringen. Weltweit steigt die Weizenerzeugung im Jahresabstand um 12,88 Mio. t auf 788,98 Mio. t. Wie der Verbrauch soll aber auch der Welthandel mit Weizen kommende Saison einen Rekord erreichen. Vor allem Algerien, der Mittlere Osten, Indonesien und auch die EU stehen vor höherem Importbedarf, wohingegen Chinas Weizeneinfuhren mit 10 Mio. t um 0,5 Mio. t unter denen des laufenden Wirtschaftsjahres bleiben und sich auch die Endbestände verringern sollen. Einem deutlichen Bestandsabbau beim Weizen um 11% auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren steuern dem Report zufolge die USA zu.
Bei den Weizenexporten bleibt Russland mit 40 Mio. t 2021/22 führend, und die Ausfuhren der EU können dank des größeren Angebots gegenüber heuer um 3 Mio. t auf 33 Mio. t zulegen. Trotz einer um gut 8 Mio. t zum Vorjahr größeren Weizenernte von 134 Mio. t und etwas mehr Importen sieht das USDA 2021/22 in der Union nur eine leichte Erholung der dramatisch niedrigen Weizenreserven um 0,5 Mio. t auf 9,67 Mio. t oder 9,1% des Eigenbedarfs beziehungsweise gerechnet als Anteil am Gesamtverbrauch aus Eigenbedarf und Export von 6,9%. Zum Vergleich: Weltweit betragen die Weizenreserven kommende Saison 37,4% des Verbrauchs, die in den USA - trotz des niedrigsten Standes in sieben Jahren - gemessen am Binnenverbrauch 89,2% und am Gesamtbedarf inklusive Export 36,9% oder die Chinas gar 96,2% seines Binnenmarktkonsums.
Bei den Weizenexporten bleibt Russland mit 40 Mio. t 2021/22 führend, und die Ausfuhren der EU können dank des größeren Angebots gegenüber heuer um 3 Mio. t auf 33 Mio. t zulegen. Trotz einer um gut 8 Mio. t zum Vorjahr größeren Weizenernte von 134 Mio. t und etwas mehr Importen sieht das USDA 2021/22 in der Union nur eine leichte Erholung der dramatisch niedrigen Weizenreserven um 0,5 Mio. t auf 9,67 Mio. t oder 9,1% des Eigenbedarfs beziehungsweise gerechnet als Anteil am Gesamtverbrauch aus Eigenbedarf und Export von 6,9%. Zum Vergleich: Weltweit betragen die Weizenreserven kommende Saison 37,4% des Verbrauchs, die in den USA - trotz des niedrigsten Standes in sieben Jahren - gemessen am Binnenverbrauch 89,2% und am Gesamtbedarf inklusive Export 36,9% oder die Chinas gar 96,2% seines Binnenmarktkonsums.
Maisendlager wachsen vor allem in USA
Die weltweite Maisernte 2021/22 prophezeit der Report mit einem Jahreszuwachs von 61,39 Mio. t auf 1.189,85 Mio. t auf einem neuen Rekordwert. Demnach wird der weltweit größte Maisproduzent, die USA, mit 380,76 Mio. t 2021/22 um 20,51 Mio. t mehr Mais ernten als im laufenden Wirtschaftsjahr. Der Eigenverbrauch soll zwar im Jahresabstand um 5,6 Mio. t auf 312,82 Mio. t anwachsen, doch die Ausfuhr sich gegenüber dem Boomjahr 2020/21 (+25,32 Mio. t zu 2019/20) wieder um 8,26 Mio. t auf 62,23 Mio. t beruhigen.
Damit bleibt den USA ein Bestandsaufbau von 6,35 Mio. t, was den Löwenanteil des globalen Lageraufbaus um 8,77 Mio. t ausmacht. Laut WASDE werde damit der Anteil der Lager am Verbrauch (stock to use, gerechnet an der Summe aus Eigenverbrauch und Export) um rund 1,7% auf 10,2% anwachsen. Dies liegt aber immer noch deutlich in dem von den Märkten üblicherweise als bis zu 20% als bullish aufgefassten Bereich. China werde am Ende von 2021/22 etwa trotz eines marginalen Lagerabbaus 67,4% seines Inlandsverbrauchs an Mais in den Silos liegen haben.
Die EU soll im Herbst 2021 mit 66,70 Mio. t um 3,72 Mio. t mehr Mais ernten als 2020, aber gleichzeitig mit 77,90 Mio. t um 4,6 Mio. t mehr als in der laufenden Saison benötigen. Daraus resultiert ein 4 Mio. t höherer Maisimport von 16 Mio. t. Damit wachsen 2021/22 zwar auch die Endbestände der Union um 0,5 Mio. t auf 7,45 Mio. t, doch nur auf 9,6% des Eigenbedarfs respektive 9,1% des Gesamtverbrauchs einschließlich Ausfuhren.
Damit bleibt den USA ein Bestandsaufbau von 6,35 Mio. t, was den Löwenanteil des globalen Lageraufbaus um 8,77 Mio. t ausmacht. Laut WASDE werde damit der Anteil der Lager am Verbrauch (stock to use, gerechnet an der Summe aus Eigenverbrauch und Export) um rund 1,7% auf 10,2% anwachsen. Dies liegt aber immer noch deutlich in dem von den Märkten üblicherweise als bis zu 20% als bullish aufgefassten Bereich. China werde am Ende von 2021/22 etwa trotz eines marginalen Lagerabbaus 67,4% seines Inlandsverbrauchs an Mais in den Silos liegen haben.
Die EU soll im Herbst 2021 mit 66,70 Mio. t um 3,72 Mio. t mehr Mais ernten als 2020, aber gleichzeitig mit 77,90 Mio. t um 4,6 Mio. t mehr als in der laufenden Saison benötigen. Daraus resultiert ein 4 Mio. t höherer Maisimport von 16 Mio. t. Damit wachsen 2021/22 zwar auch die Endbestände der Union um 0,5 Mio. t auf 7,45 Mio. t, doch nur auf 9,6% des Eigenbedarfs respektive 9,1% des Gesamtverbrauchs einschließlich Ausfuhren.
2021/22 Bestandszuwächse bei Ölsaaten und Sojabohnen
Die Prognose des USDA für die globalen Bilanzen von Ölsaaten und dabei Sojabohnen lautet auf Bestandszuwachs. Die USA als zweitgrößter Sojabohnenproduzent (2021/22: 119,88 Mio. t) nach Brasilien (2021/22: 144,00 Mio. t) sollen demnach zwar eine größere Ernte einfahren können, aber nach dem Ausverkauf im laufenden Wirtschaftsjahr über ein kleineres Gesamtangebot verfügen. Dennoch komme es zu einem jedoch überschaubaren Bestandsaufbau, weil die Vereinigten Staaten kommende Saison mit einem Exportrückgang um 5,6 Mio. t auf 56,47 Mio. t zu rechnen hätten. Sie verlören damit 3% Anteil am Sojabohnenwelthandel auf nunmehr 33%. Brasilien soll sich dementgegen ein um 4% größeres Stück vom Sojaweltmarktkuchen von 54% abschneiden können. China werde seine Sojaeinfuhren 2021/22 neuerlich um 3 Mio. t auf 103 Mio. t steigern.
Die Rekord-Sojaernte Brasiliens von 144 Mio. t (+ 8 Mio. t zu 2020/21) mündet trotz des Exportplus 2021/22 in einen Bestandsaufbau von 1,3 Mio. t. Zum globalen Anwachsen der Sojaendlager um 4,55 Mio. tragen des Weiteren die USA mit 2,35 Mio. t und China mit 2,2 Mio. t bei. Das heißt, das Mehr an den Sojaimporten Chinas 2021/22 fließt fast zur Gänze in einen Aufbau der Reserven, die kommende Saison mit 34 Mio. t 28% des Jahresverbrauchs ausmachen werden.
Die Rekord-Sojaernte Brasiliens von 144 Mio. t (+ 8 Mio. t zu 2020/21) mündet trotz des Exportplus 2021/22 in einen Bestandsaufbau von 1,3 Mio. t. Zum globalen Anwachsen der Sojaendlager um 4,55 Mio. tragen des Weiteren die USA mit 2,35 Mio. t und China mit 2,2 Mio. t bei. Das heißt, das Mehr an den Sojaimporten Chinas 2021/22 fließt fast zur Gänze in einen Aufbau der Reserven, die kommende Saison mit 34 Mio. t 28% des Jahresverbrauchs ausmachen werden.