Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 11. bis 17. September 2024

Brotgetreide:

Am vergangenen Donnerstag wurde ein Getreidefrachter auf rumänischem Gebiet von Raketen getroffen. Der globale Weizenmarkt reagierte mit Risikoaufschlägen. Da es keine Berichte über weitere Vorfälle gab, wurden diese jedoch wieder abgebaut. Der WASDE-September-Bericht (siehe auch Börse Aktuell) brachte eine überraschende Erhöhung der Endbestände per 2023/24 (~3 Mio. t) und in Folge auch eine Aufstockung der Bestände Ende 2024/25 (~0,6 Mio. t), die damit aber immer noch um über 8 Mio. t unter dem Vorjahreswert liegen. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen zunächst von € 220,00/t (XII, Schlusskurs vom 10.09.) bis € 225,00/t (XII, Schlusskurs vom 13.09.) und sanken dann auf € 219,25/t (XII, Schlusskurs vom 17.09.)
 
Umsätze am regionalen Markt blieben durch die heftigen Regenfälle begrenzt. Einzelne Lagerstellen wurden durch Überschwemmungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Auswirkungen auf die regionale Verfügbarkeit von Brotgetreide scheinen – aus heutiger Sicht – begrenzt zu bleiben.

Futtergetreide/Mais:

Die Preise für Mais-Futures an der Euronext zogen bis Freitag an, unterstützt durch die Spannungen im Schwarzen Meer und die Daten aus dem letzten WASDE-Bericht (siehe auch Börse Aktuell): Die Erwartungen für Rekord-Erträge in den USA wurden zwar bestätigt, die schlechte Ernte in Europa führte trotzdem zu niedrigeren Endbestands-Schätzungen als noch vor einem Monat (-1,82 Mio. t). Ab Montag ließen die Notierungen wieder etwas nach – im Gleichklang mit Weizen. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 200,00/t (XI, Schlusskurs vom 10.09.) auf € 202,50/t (XI, Schlusskurs vom 17.09.).
 
Die regionale Ernte kam aufgrund der Regenfälle zum Stillstand. Auch Verarbeitungsanlagen standen wegen Stromversorgungs-Problemen still. Transporte auf der Donau wurden eingestellt. Ernteausfälle können noch nicht genau eingeschätzt werden. Marktteilnehmer vermuten jedoch, dass diese begrenzt bleiben, da nur wenige Felder tatsächlich überschwemmt wurden.

Ölsaaten:

Der globale Ölsaatenmarkt blieb letzten Mittwoch noch fest (Erholung der Rohölpreise). Am Donnerstag folgte ein Einbruch der Notierungen für Raps, ausgelöst durch Rückgänge an der Börse in Winnipeg. Der aktuelle WASDE-Bericht (siehe auch Börse Aktuell) setzte die Endbestände 2023/24 in Kanada deutlich hinauf, und Erntedruck sowie Sorgen um einen anbrechenden Handelskrieg mit China taten ein Übriges. Am Montag und Dienstag erholten sich die Kurse wieder etwas, nachdem StatsCanada die Erträge 2024 pessimistischer einschätzte und Regen die Ernte unterbrach. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext sanken von € 463,25/t (XI, Schlusskurs vom 10.09.) auf € 456,50/t (XI, Schlusskurs vom 13.09.) und erholten sich bis auf € 463,00/t (XI, Schlusskurs vom 17.09.).
 
Am regionalen Markt gab es gute Nachfrage seitens der Verarbeiter. Auf der Erfassungsseite bestand jedoch Sorge, dass der Sturm, der mit den heftigen Regefällen einherging, erntereife Bestände umgeknickt haben könnte. Eine Einschätzung von allfälligen Ernte-Verlusten konnte noch nicht gegeben werden.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 11. bis 17. September 2024

Raps – Bruck bis Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing Sep. 2024 n.q.
Raps – Straubing Okt.-Dez 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 454/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 458/t
Raps – Olomouc Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 450/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 n.q.
Raps – Olomouc April –Juni 2025 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 411/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomou Nov.-Dez. 2024 € 417/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 425/t