Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 15. bis 21. Jänner 2025

Der globale Weizenmarkt litt unter fehlender Nachfrage. Angebotsseitig haben zwar die Lieferungen aus Russland und der Ukraine nachgelassen. Dafür drängten - wie erwartet - die neuen Erntemengen aus Argentinien und Australien auf den Markt. Ende dieser Berichtswoche stiegen die Befürchtungen um Ernteschäden in den Plains und im Mittleren Westen der USA, wo am Wochenende tiefe Temperaturen ohne Schneedecke einzogen. Am Dienstag zogen daraufhin die Preise an der CBoT und an der Euronext wieder kräftig an. Die Weizen-Futures an der Euronext sanken erst von € 231,25/t (III, Schlusskurs vom 14.01.) bis € 226,00/t (III, Schlusskurs vom 16.01.) und kletterten am Dienstag zurück auf € 231,25/t (III, Schlusskurs vom 21.01.).
 
Am regionalen Markt liefen übliche Umsätze. Für lebhafteres Geschäft fehlte das Interesse der Verarbeiter an späteren Terminen.

Nach den Kursanstiegen in der letzten Berichtswoche verloren die Mais-Futures an der Euronext zunächst etwas an Wert bzw. bewegten sich an der CBoT seitwärts. Am Donnerstag bestätigte der IGC (siehe Artikel unter Börse Aktuell) den Trend laut WASDE-Bericht: Bei Mais wurden gegenüber der letzten Schätzung die Ernte um 6 Mio. t und die Endbestände um 3 Mio. t verringert. Die Überhangmengen liegen damit bei Mais um 20 Mio. t und bei Getreide gesamt um 31 Mio. t unter dem Vorjahr. Zusätzlich wuchsen die Sorgen um die Maisernte in Südamerika: In Brasilien gab es heftige Regenfälle, die die Sojaernte und damit den Anbau zur 2. Maisernte verzögerten; in Argentinien wurden die Bestände durch eine länger anhaltende Trockenperiode beeinträchtigt. Die Preise an der CBoT zogen am Dienstag deutlich an (ca. +€ 5,9/t zur Vorwoche). An der Euronext stiegen die Preise nur etwas über die Vorwoche: von € 215,75/t (III, Schlusskurs vom 14.01.) auf € 216,25/t (III, Schlusskurs vom 21.01.).
 
Am regionalen Markt für Mais beschränkten sich die Abschlüsse auf die zweite Hand. Verarbeiter blieben abwartend.

Anfangs dieser Berichtswoche waren die Ölsaaten-Futures unter Druck: Ankündigungen von US-Importzöllen gegen Canola-Raps aus Kanada (25%); Rohöl-Futures sanken nach dem Waffenstillstand im Nahen Osten; die neue IGC-Schätzung (siehe Bericht unter Börse Aktuell) erhöhte die globale Soja-Ernte um 1 Mio. t und die Endbestände 24/25 um 2 Mio. t. Ab Freitag wechselte der Trend aufgrund von Berichten über Wetterprobleme in Südamerika. In Brasilien verzögerten heftige Regenfälle die Sojaernte (erst 1,7% geerntet; Tiefststand seit 2020/21). In Argentinien führte die Trockenheit zu schlechteren Bestandsbewertungen: 21% schlecht/sehr schlecht (8% Vorwoche). Die Soja-Futures an der CBoT stiegen im Wochenabstand um ca. € 7/t. An der Euronext fielen die Preise erst von € 537,75/t (V, Schlusskurs vom 14.01.) auf € 524,50/t (V, Schlusskurs vom 16.01.) und erholten sich dann bis € 533,75/t (V, Schlusskurs vom 21.01.).
 
Keine Berichte über Umsätze vom regionalen Markt.

Die Futures für Sojaschrot an der CBoT verloren bis Donnerstag ca. € 2/t, stiegen dann wieder und schlossen per gestern mit ca. +€ 6/t gegenüber letztem Dienstag. Auch die Quotierungen regionaler Anbieter waren gestern bereits etwas über dem Tiefstpreis dieser Berichtswoche.