Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 22. bis 28. Jänner 2025

Eine Reihe von "bearish news" hielt den globalen Weizenmarkt unter Druck: Argentinien senkte die Getreide-Exportsteuer; die russischen Exportmengen sanken (-1,3 Mio. t) zwar, aber die Preise stiegen nur sehr langsam; und vor allem gab es weiter kaum Nachfrage. Am Dienstag meldeten Jordanien, Marokko und Tunesien Kaufinteresse und sorgten für steigende Preise. Die Weizen-Futures an der Euronext sanken erst von € 231,25/t (III, Schlusskurs vom 21.01.) auf € 224,75/t (III, Schlusskurs vom 27.01.) und erholten sich dann bis € 229,00/t (III, Schlusskurs vom 28.01.).
 
Am regionalen Markt wurde in dieser Berichtswoche mit der Deckung späterer Termine begonnen. Dem Vernehmen nach stützte die knappe Versorgungslage bei Futtergetreide auch das Preisniveau bei Brotgetreide.

Der globale Maismarkt war in dieser Berichtswoche hin- und hergerissen zwischen wechselnder Sorge um die Ernte in Südamerika (warten auf Regen in Argentinien und weiterer Regen mit Verzögerung der Sojaernte in Brasilien = schlechter Start für die 2. Maisernte), wilden Drohungen zur Zollpolitik der USA und der Verringerung der Exportsteuern für Getreide in Argentinien. Die Mais-Futures an der Euronext endeten im Wochenabstand mit einem kleinen Minus, von € 216,25/t (III, Schlusskurs vom 21.01.) auf € 214,75/t (III, Schlusskurs vom 28.01.)
 
Am regionalen Markt hat die Verarbeitungsindustrie diese Woche gute Mengen mit inländischer Ware gedeckt.

Die globalen Ölsaatenmärkte waren in dieser Berichtswoche tendenziell unter Druck. Die Pläne von Präsident Trump ließen erhebliche Störungen der üblichen Marktströme erwarten. Die Verringerung der Exportsteuer in Argentinien umfasste auch Soja und Verarbeitungs-produkte daraus. In Europa kam noch ein (zwischenzeitlich) stärkerer Wechselkurs für den Euro dazu. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext fielen über die Woche stark von € 533,75/t (V, Schlusskurs vom 21.01.) bis € 511,50/t (V, Schlusskurs vom 28.01.). Die Kurse für Lieferungen aus der neuen Ernte konnten sich allerdings gestern bereits stabilisieren.
 
Bei den Quotierungen für Ölsaaten von regionalen Verarbeitern war bemerkenswert, dass die Indikationen für Raps dem Trend bei den Futures folgten, die für Sonnenblumenkerne im Gegensatz dazu jedoch zugelegt haben.

Die Sojaschrot-Futures an der CBoT stiegen am Anfang dieser Berichtswoche, verloren ab Freitag (Stichwort Exportsteuer-Argentinien) stark an Wert und stabilisierten sich am Ende bei € 321,50/t (III, Schlusskurs vom 28.1.; ca. minus € 7/t zur Vorwoche).