Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 26. Juni. bis 2. Juli 2024

Brotgetreide:

In dieser Berichtswoche stiegen die Preise an den globalen Futures-Märkten, unterstützt durch: steigende Nachfrage (Tender in Ägypten, Algerien, Saudi Arabien, Jordanien); Bestätigung der kleineren Ernte-Erwartung in Russland (IGC -3,7 Mio. t zum Vormonat; globale Endbestände -9 Mio. t zum Vorjahr, auf 10 Jahres-Tief) und Europa (EU-Kommission: EU Weizen Ernte 2024bei 121,9 Mio. t, minus 3,7 Mio. t zum Vorjahr); die Bestände in Frankreich wurden auf 60% gut und sehr gut geschätzt (81% im Vorjahr). Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 221,00/t (IX, Schlusskurs vom 25.06.) auf € 227,00/t (IX, Schlusskurs vom 02.07.).
 
Die Weizenernte in Österreich lief langsam weiter. Es wurden unterschiedliche Erträge gemeldet, je nach Krankheitsdruck und Pflanzenschutz-Maßnahmen. Die Proteinwerte lagen tiefer als in Normaljahren. Verarbeiter warteten einen besseren Überblick über Mengen und Qualitäten ab und bei den Erfassungsstellen gab es vorläufig nur begrenzten Lagerdruck.

Futtergetreide/Mais:

Die US-Maisbestände entwickelten sich gut. Starke Regenfälle linderten die Hitzewelle. Die Mais-Futures an der CBoT mussten in dieser Berichtswoche einen starken Dämpfer hinnehmen: Das USDA schätzte den Rückgang der Anbaufläche in den USA auf "nur" 3% (aber ca. 600.000 ha mehr als zuletzt) und gleichzeitig die Vorräte aus der Ernte 2023 auf 22% über dem Vorjahr. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext konnten sich Anfang dieser Woche bereits wieder erholen und endeten im Wochenabstand mit einem Plus: von € 203,75/t (XI, Schlusskurs vom 25.06.) auf € 207,50/t (XI, Schlusskurs vom 02.07.).
 
Die Gerste-Erntemenge in Österreich blieb hinter den Erwartungen zurück und wurde vorerst eingelagert. Günstige ex-Ernte Partien aus Nachbarländern waren diese Woche kaum mehr verfügbar.

Ölsaaten:

Bei den Raps-Futures an der Euronext kam es in dieser Berichtswoche zu einem starken Anstieg der Preise. Einerseits zogen die Notierungen für Pflanzenöl stark an (geringere Produktionserwartung bei Palmöl in Malaysia; Indien kürzt die Importzölle) und andererseits wurden die Bedingungen für Raps in Kanada als "zu kühl und zu feucht" eingeschätzt. Sojabohnen-Futures an der CBoT folgten dem Trend erst Anfang dieser Kalenderwoche, nachdem Wettermodelle einen heißen und trockenen Juli vorhersagten (Blühphase). Die Preise für Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 460,25/t (VIII, Schlusskurs vom 25.06.) auf € 492,75/t (VIII, Schlusskurs vom 02.07.).
 
Die Berichte über Raps-Erträge, die deutlich unter den Erwartungen lagen, setzten sich auch in dieser Berichtswoche fort. Nachfrage für Ex-Ernte Partien bestand – siehe auch die unten angeführten Quotierungen (für Olomouc). Das regionale Preis-Niveau hat bereits begonnen, den starken Anstieg der Futures-Preise Entwicklung nachzuvollziehen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 26. Juni. bis 2. Juli 2024

Raps – Bruck Juli 2024 - Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing bis Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 468 – 491/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 470 – 491/t
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 425 – 459/t
Raps – Olomouc Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 444 - 471/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 454 - 477/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 455 - 476/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 379 - 383/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 387 - 391/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 399 - 403/t