Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 27. März bis 2. April 2024

Brotgetreide:

In dieser Berichtswoche wurde die neue Anbauschätzung des USDA veröffentlicht: Die Experten erwarteten eine US-Anbaufläche für die Weizenernte 2024, die um 4% unter der des Vorjahres liegt (davon Durum aber +22 %). Die Bestände wurden aber zu 55% mit "gut bis sehr gut" bewertet. Auch die Kommission schätzte die Weizenernte in der EU kleiner als im Vorjahr ein: -7% Anbaufläche und -4% Ernte. Internationalen Marktberichten zufolge sollen auch die Preise für russischen Exportweizen in den letzten Wochen gestiegen sein. Das hielt die Notierungen für Weizen-Futures an der Euronext stabil: € 201,00/t (V, Schlusskurs vom 26.03.) auf € 201,75/t (V, Schlusskurs vom 02.04.).
 
Am regionalen Mark wurden wieder kleinere Umsätze getätigt. Marktteilnehmer sprachen von einer Stabilisierung der Preise am Kassamarkt.

Futtergetreide/Mais:

An der CBoT machte sich vor Veröffentlichung der Anbauschätzungen des USDA noch Pessimismus breit und die Notierungen sanken. Die Zahlen, die am Donnerstag abends veröffentlicht wurden, lagen bei der Anbaufläche mit -5% tiefer als vom Markt angenommen und ebenso die aktuellen Lagerbestände (dennoch auf 5 Jahres-Hoch). Die Preise für Mais-Futures an der CBoT reagierten mit einem kräftigen Anstieg, der aber schon ab Montag wieder deutlich abgebaut wurde. An der Euronext ging sich im Wochenabstand noch ein schwaches Plus aus: von € 191,50/t (VI, Schlusskurs vom 26.03.) auf € 192,75/t (VI, Schlusskurs vom 02.04.)
 
Am regionalen Markt gab es Berichte über begrenzte Abschlüsse. Im Gegensatz zu Weizen sahen Marktteilnehmer jedoch immer noch ein Auseinanderklaffen von Geld- und Briefkursen. Die unverkauften Lagerbestände in und um Österreich wurden als ungewöhnlich hoch für diese Jahreszeit eingeschätzt.

Ölsaaten:

Im Vorfeld der USDA-Anbauschätzungen gerieten Raps an der Euronext und Soja an der CBoT unter Druck. Die Verringerung der Anbaufläche für Soja in den USA um 3% (immer noch die 5. größte) und Lagerbestände auf einem 2 Jahres-Hoch konnten den Trend an der CBoT nicht umkehren. Die Raps-Futures an der Euronext sprangen dagegen nach den Oster-Feiertagen um € 7,75/t hinauf, gestützt durch aktuelle Preissteigerungen bei Roh- und Palmöl. Das Wochenminus verringerte sich damit von € 452,00/t (V, Schlusskurs vom 26.03.) auf € 445,75/t (V, Schlusskurs vom 02.04.)
 
Vom regionalen Markt wurde über kleine Bedarfsdeckungen für prompte Termine berichtet. Die Quotierungen für Raps und Sonnenblumen für Liefertermine aus der alten Ernte sind dagegen schon einige Zeit ausgesetzt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 27. März bis 2. April 2024

Raps – Bruck April 2024 € 393 - 386/t
Raps – Bruck Mai - Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing bis Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Sept. 2024 € 429 – 435/t
Raps – Straubing Okt. – Dez. 2024 € 439 - 444/t
Raps – Olomouc bis Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 420 - 425/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 353 - 352/t
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