Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 08. bis 14. Jänner 2025

Am globalen Markt für Weizen herrschte Flaute. Nach dem russischen "Exportwettlauf" im letzten Halbjahr war die Nachfrage in den ersten Wochen des neuen Jahres gering. Erst der neue WASDE-Bericht (siehe Artikel unter Börse Aktuell) brachte Belebung. Bei Weizen gab es zwar kaum Veränderungen. Dagegen wurden aber bei Mais und Soja die Endbestände zurückgenommen, was auch für Weizen stützend wirkte. An der Euronext stiegen die Preise am Freitag und Montag. Bereits am Dienstag endete der Schwung, und fehlende Nachfrage führte wieder zu sinkenden Preisen. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 230,75/t (III, Schlusskurs vom 07.01.) auf € 234,00/t (III, Schlusskurs vom 13.01.) und sanken dann wieder auf € 231,25/t (III, Schlusskurs vom 14.01.).
 
Der regionale Markt bei Weizen begann anzulaufen: normales Deckungs-Geschäft im Inland und dazu Nachfrage – auch für höhere Qualitätsstufen - aus Italien und der Schweiz.

Im Vorfeld des neuen WASDE-Berichtes bewegten sich die Mais-Futures an den internationalen Warenterminbörsen seitwärts. Die neuen Daten (siehe auch Bericht unter Börse Aktuell) überraschten: Gegenüber der Dezember-Schätzung wurden die Maisernte in den USA um 7 Mio. t und die globalen Maisüberhänge 2024/25 um 3 Mio. t gekürzt. Die Bilanz für Endbestände bei allen Getreidearten wurde damit um 34,52 Mio. t tiefer angesetzt als im Vorjahr. Unterstützend wirkten sich auch deutlich steigende Preise für Rohöl-Futures aus. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 210,75/t (III, Schlusskurs vom 07.01.) auf € 215,75/t (III, Schlusskurs vom 14.01.)
 
Marktteilnehmer berichteten, dass sich ein regionaler Markt für unterschiedliche Grenzwerte bei Aflatoxin gebildet hätte. Bei den Lieferungen wäre es aber manchmal zu Problemen gekommen, weil das Erntegut sehr inhomogen eingebracht wurde. Die Verarbeiter verhielten sich daher vorläufig abwartend.
 

Auch bei Soja brachte der neue WASDE-Bericht (siehe auch Artikel unter Börse Aktuell) deutliche Kürzungen: Gegenüber dem Vormonat wurden die Ernte in den USA um 2,58 Mio. t und die globalen Endbestände 2024/25 um 3,5 Mio. t zurückgenommen. Die Finanzinvestoren an der CBoT haben daraufhin ihre beträchtlichen Short-Positionen gedeckt und heizten den Preisanstieg zusammen mit den steigenden Rohöl-Futures weiter an. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 521,00/t (II, Schlusskurs vom 07.12.) auf € 537,25/t (II, Schlusskurs vom 14.01.).
 
Keine Berichte über Umsatztätigkeit vom regionalen Markt. Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter zogen im Einklang mit den Futures-Preisen stark an.

Die Futures für Sojaschrot an der CBoT tendierten am Anfang der Berichtswoche etwas schwächer. Nach dem WASDE-Bericht und den stark anziehenden Preisen für Sojabohnen wechselte der Trend, und die Futures endeten mit +€ 5,14/t gegenüber dem Schlusskurs am Dienstag der Vorwoche. Bei den Quotierungen am regionalen Markt wurden erstmals auch Werte für non-GMO Sojaschrot aus inländischer Verarbeitung aufgenommen.