Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 11. bis 18. Juni 2024

Brotgetreide:

Am Beginn dieser Berichtswoche wurde der Juni-WASDE-Bericht veröffentlicht. Die globale Ernte bei Weizen 2024/25 wurde um 8 Mio. t gegenüber dem Vormonat verringert, 5 Mio. t davon in Russland. Die Endbestände wurden um 1,3 Mio. t tiefer eingeschätzt und liegen damit um ca. 7 Mio. t unter 2023/24. Auch Strategie Grains reduziert die Schätzung für die Weizen-Ernte in der EU um 1,7 Mio. t gegenüber Vormonat. Diese Zahlen waren aber bereits im Markt eingepreist. Die Futures-Märkte in Chicago und Paris reagierten viel mehr auf den Druck aufgrund der raschen Ernte in den USA und wegen der niedrigen Exportpreise der Abgeber am Schwarzen Meer. Die Weizen-Futures an der Euronext sanken von € 246,50/t (IX, Schlusskurs vom 11.06.) auf € 229,00/t (IX, Schlusskurs vom 18.06.).
 
Am regionalen Markt gab es letzte Deckungskäufe aufgrund des verzögerten Erntebeginns. In der neuen Ernte blieben die Käufer aufgrund der sinkenden Kurse an den Futures-Börsen abwartend. Italienische Mühlen waren mit der Prüfung der heimischen Ernte und der ersten Lieferungen aus Rumänien beschäftigt. Letztere soll mit guten Proteinwerten eingebracht worden sein.

Futtergetreide/Mais:

Im Juni-WASDE-Bericht wurde die globale Maisernte 2024/25 reduziert und gleichzeitig der Verbrauch etwas angehoben mit dem Resultat von 2,5 Mio. t kleineren Endbeständen (gegenüber Vormonat). In den USA wurden die Preise anfangs der Berichtswoche noch durch die Hitzewelle in den USA, die Dürre in Mexiko und Prognosen für Rekord-Temperaturen (44° C) in China gestützt. Ab Freitag folgte der Markt jedoch der Entwicklung bei Weizen und endete fast unverändert. An der Euronext blieben die Kurse durchwegs unter Druck, vor allem wegen einer Prognose des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums, in der die Gesamtgetreide-Ernte um 3,6 Mio. t höher als im Vorjahr erwartet wurde. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext sanken im Wochenabstand von € 217,00/t (XI, Schlusskurs vom 11.06.) auf € 207,00/t (XI, Schlusskurs vom 18.06.).
 
Die weiter gesunkenen Futures-Preise hielten die regionalen Verarbeiter in Abwartestellung. Marktteilnehmer meinten, dass bei den aktuellen Geldkursen auch Verkäufe nach Italien möglich wären, allerdings bei einem nach wie vor sehr schwierigen Logistikmarkt.
 
Es wurden erste Ernteberichte bei Wintergerste diskutiert: Erträge bis 60 dt/ha bei sehr guten Hl-Gewichtswerten und gute Qualitäten bei Winterbraugerste. Auch aus Rumänien gabt es erste Ernteeinschätzungen zu Wintergerste, die zwischen 50 bis 70 dt/ha lagen.

Ölsaaten:

Im Juni-WASDE-Bericht wurden die globalen Endbestände bei Soja für 2024/25 leicht korrigiert um -0,6 Mio. t, wodurch diese aber immer noch von ca. 111 Mio. t auf 128 Mio. t anwachsen sollen. Die Hitzewelle in den USA und die schlechten Ernteprognosen für die EU und Großbritannien hielten die Preise aber in einer Seitwärtsbewegung. Am Montag aber kam es zu deutlichen Einbrüchen, nachdem die Wetterprognosen für die USA Regenfälle vorhersagten und der US Crop Progress Report 93% Anbau (gegenüber 5 Jahres-Schnitt von 91%) und 70% gute bis sehr gute Bestände (gegenüber 54% im Vorjahr) bewertete. Die Raps-Futures an der Euronext sanken von € 469,75/t (VIII, Schlusskurs vom 11.06.) auf € 460,00/t (VIII, Schlusskurs vom 18.06.).
 
Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter folgten im Wesentlichen den Notierungen bei den Raps-Futures an der Euronext, wobei es keine Angaben für Termine aus der alten Ernte gab bzw. bei Raps erst ab Oktober. Auch vom Kassamarkt war zu hören, dass es kein Interesse für ex Ernte-Lieferungen gab.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 11. bis 18. Juni 2024

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Raps – Straubing bis Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 474 – 464/t
Raps – Olomouc bis Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomou Okt. – Dez. 2024 € 453 - 441/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 458 - 450/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
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