Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 12. bis 18. März 2025

In dieser Berichtswoche wurde der ukrainische Getreide-Exporthafen Odessa massiv mit Raketen angegriffen. Der Wechselkurs für den US-$ blieb auf dem schwachen Niveau, und die Exportzahlen aus den USA fielen entsprechend gut aus. Wettersorgen in den USA, Russland und der Ukraine nahmen zu (geringe Wasserreserven). Das verhalf den globalen Preisen für Weizen-Futures zu einem Anstieg v.a. auf Termine zur neuen Ernte – an der Euronext von € 221,25/t (V, Schlusskurs vom 11.03.) auf € 222,25/t (V, Schlusskurs vom 18.03.) bzw. € 226,00/t für den September-Termin.
 
Am regionalen Markt überwog Zurückhaltung bei den Verarbeitern. Kleinere Anschlussgeschäfte wurden abgeschlossen. Darüber hinaus wurde auf gute Deckung für vordere Termine hingewiesen und man erwartete günstige Angebote.

In dieser Woche gewannen die Sorgen um eingeschränkte Exportmöglichkeiten für US-Mais wieder die Oberhand. Die Futures an der CBoT verloren im Wochenabstand etwa US-$ 4,5/t. Die EU wird voraussichtlich ab April Importzölle auf US-Mais einheben. Wegen der schlechteren Ernte in der Ukraine liefen die Maisimporte aus den USA bisher auf Hochtouren. Der Preisverlauf an der Euronext spiegelte die Erwartung wider, wer die Kosten bezahlen wird: Die Mais-Futures stiegen von € 212,00/t (VI, Schlusskurs vom 11.03.) auf € 214,00/t (VI, Schlusskurs vom 18.03.) bzw. € 215,00/t für den November-Termin.
 
Die regionalen Verarbeiter zeigten sich auch bei Futtergetreide und Mais gut gedeckt für die vorderen Termine, und Abschlüsse gab es nur für kleine Mengen. Dem Vernehmen nach kam es weiterhin zu umfangreichen Qualitätsproblemen beim Import von ungarischem Mais – Marktteilnehmer sprachen von bis zu 1/3 Stoßungen wegen zu hohem Aflatoxingehalt. Es sollen noch erhebliche, unverkaufte Lagerbestände in den Nachbarländern bestehen.

Der Handelskrieg wurde in dieser Woche munter fortgesetzt. Kanadischer Raps kam massiv unter Druck (Sperre im US-Biofuels-Programm, Vergeltungszölle in China) Die Canola-Futures an der ICE verloren zwischen 21.2. und 14.3. rund 17,5 % an Wert. In den letzten Tagen kam aufgrund rasch steigender Inlandspreise der Verdacht auf, dass China auf den bisherigen Hauptlieferanten für Raps (fast 100 %) und Raps-Schrot (70 %) nur schwer verzichten kann, und die Canola-Futures konnten sich wieder stabilisieren. Auch die Raps-Futures an der Euronext konnten zuletzt wieder etwas zulegen und sanken "nur" von € 480,00/t (V, Schlusskurs vom 11.03.) auf € 471,25/t (V, Schlusskurs vom 18.03.).

Die Sojaschrot-Futures an der CBoT erreichten am 13.3. ein Zwischenhoch, schlossen aber im Wochenabstand mit einem Minus von rund US-$ 2/t.