Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 13. bis 19. September 2023

Brotgetreide:

Die Kürzung der Überhangbestände bei Weizen 2023/24 im letzten WASDE-Bericht und wachsende Sorge um die Exporte aus der Ukraine ließen die Kurse für Weizen-Futures rasch steigen. Die Ausfuhrmengen der Ukraine reduzierten sich in der 1. Hälfte September gegenüber Vorjahr um die Hälfte (0,78 zu 1,5 Mio. t), da die Exportinfrastruktur unter heftigen russischen Angriffen zu leiden hatte. Die EU hob den Importstopp für Frontline-States auf, und Ungarn, Slowakei und Polen führten ihn gleichzeitig wieder ein. Der EU-Außenhandel bei Weizen lief schlecht: Export -28 % und Importe +116 %. Ab Montag beruhigte sich die Preisentwicklung wieder etwas, nachdem ein erstes Exportschiff in einem ukrainischen Tiefseehafen abgefertigt wurde. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 232,00/t (XII, Schlusskurs vom 12.09.) auf € 243,50/t (XII, Schlusskurs vom 15.09.) und sanken dann wieder bis € 237,25/t (XII, Schlusskurs vom 19.09.).
 
Am regionalen Markt wurde über geringe Umsätze berichtet. Die vorderen Termine sind bereits gut gedeckt und für die späteren Lieferungen blieben die Käufer noch abwartend. Es wurde auch über wachsende Sorge um die Transportlogistik berichtet: Dieselpreise kletterten weiter, und es wurden massive Erhöhungen der Autobahn-Maut angekündigt. Die Ergebnisse aus einer Untersuchung der französischen Weizenernte ergaben überraschend gute Werte: Protein lag im Durchschnitt bei 11,6 % und damit über Vorjahr (11,4 %); das Hektolitergewicht war schwächer mit 76,4 kg/hl (Vorjahr 78,3 kg/hl).

Futtergetreide/Mais:

An der Euronext blieben die Preise für Mais-Futures bis Donnerstag fest, gestützt durch die Sorgen um die Export-Infrastruktur der Ukraine. Später überwog jedoch der Erntedruck in den USA, der die Kurse an der CBoT am Montag auf ein Einjahres-Tief drückte. Am Montag reduzierte der EU-Ernteprognosedienst MARS den Durchschnittsertrag von 7,45 t/ha im August auf 7,26 t/ha, wegen Trockenheit in Rumänien und Bulgarien sowie Verlusten infolge der Überschwemmungen in Griechenland. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 209,75/t (XI, Schlusskurs vom 12.09.) auf € 214,00/t (XI, Schlusskurs vom 14.09.) und fielen danach zurück auf € 209,00/t (XI, Schlusskurs vom 19.09.).
 
Auch am regionalen Maismarkt blieben die Umsätze verhalten. Allgemein wurden eine gute Ernte, Lagerraumdruck und ein großes Angebot an Futterweizen erwartet.

Ölsaaten:

Anfang dieser Berichtswoche stützten die Trockenheit in den USA und einige Tage mit festeren Palmölpreisen infolge von Rekord-Lieferungen nach Indien das Preisniveau bei Raps und Soja. Ab Freitag überwogen jedoch der einsetzende Erntedruck bei Soja in den USA und wieder nachlassende Pflanzenöl-Notierungen (trotz fortgesetzter Rohöl-Rallye), und die Futures-Preise ließen wieder nach. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen im Wochenabstand von € 430,50/t (XI, Schlusskurs vom 12.09.) auf € 440,25/t (XI, Schlusskurs vom 19.09.).

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Raps – Bruck Aug. 2023 – Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Aug. 2023 – Mai 2024 n.q.
Raps – Straubing Juni 2024 € 435 - 440/t
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 433 - 439/t
Raps – Olomouc Aug. 2023 – März 2024 n.q.
Raps – Olomouc Apr. - Juni 2024 € 412 - 417/t
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 420 - 425/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Sept. 2023 – März 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2023 € 322 – 313/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März 2024 € 340 – 337/t