Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 17. bis 23. Juli 2024

Brotgetreide:

Zwei große Tender (Algerien, Ägypten) zeigten Anfang dieser Berichtswoche, dass westeuropäischer Weizen nicht wettbewerbsfähig war. Die Zuschläge gingen an Staaten der Schwarzmeer-Region. Das IGC setzte die globale Ernte und Endbestände um 8 Mio. t höher als in der Vormonats-Schätzung an (US, CA). Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext stiegen dennoch deutlich, da die Ernte in Frankreich und Deutschland nur langsam vorankam und die Bestände (FR) nochmals schlechter als in der Vorwoche bewertet wurden. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 214,25/t (IX, Schlusskurs vom 16.07.) auf € 225,00/t (IX, Schlusskurs vom 23.07.).
 
Das regionale Marktgeschehen konzentrierte sich in dieser Berichtswoche auf Mahlweizen. Die ersten Probelieferungen zeigten gute innere Qualitätswerte, und regionale sowie italienische Müller fixierten erste Mengen. Es gab auch Berichte über Exporte von Mahlweizen nach Deutschland.

Futtergetreide/Mais:

Im Corn Belt der USA herrschten auch diese Woche ideale Bedingungen für die Bestäubung der Maispflanzen. In Europa verschlechterten sich dagegen die Ertragsschätzungen aufgrund der Dürre im Südosten (BG, RO, HU). Die Preise für Mais-Futures an der Euronext stiegen daher deutlich stärker als an der CBoT: von € 207,75/t (XI, Schlusskurs vom 16.07.) auf € 219,25/t (XI, Schlusskurs vom 23.07.).
 
Die Auswirkungen der aktuellen Hitzewelle in Südosteuropa auf die Maiserträge lasteten zunehmend auf dem Markt. Es sind noch unverkaufte Bestände aus der alten Ernte in Nachbarländern verfügbar. Die Preisvorstellungen dafür stiegen allerdings.

Ölsaaten:

An der CBoT bewegten sich die Preise für Soja-Futures am Anfang dieser Berichtswoche seitwärts. Die Notierungen für Palmöl zogen zwar an, die Wetterbedingungen in den USA waren aber optimal. Erst der Verzicht Joe Bidens auf die Kandidatur zur Präsidentschaftswahl (gute Chancen für VP Kamala Harris und weniger wahrscheinlicher Handelskonflikt mit China) ließ die Preise steigen. An der Euronext stiegen die Raps-Futures dagegen stetig. Die Ertragsmeldungen bei Raps aus Europa bestätigten die pessimistischen Erwartungen, und der Ausgleich durch eine sehr gute Ernte in Kanada wurde durch den Beginn einer Hitzeperiode in Frage gestellt. Die Hitzewelle in SO-Europa (inkl. RU, UA) sollte die Erträge bei Sonnenblumen beeinträchtigen. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 467,25/t (VIII, Schlusskurs vom 16.07.) auf € 490,50/t (VIII, Schlusskurs vom 23.07.).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 17. bis 23. Juli 2024

Raps – Bruck Juli 2024 - Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing bis Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 475 – 496/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 476 – 496/t
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 444 – 461/t
Raps – Olomouc Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 454 - 478/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 461 - 482/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 461 - 481/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 383 - 394/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 391 - 402/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 403 - 414/t