Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 19. bis 25. Jänner 2022

Brotgetreide:

Die Entwicklung der Fundamentaldaten für den globalen Weizenmarkt war bearish: Das Angebot stieg durch unerwartet hohe Ernten in der Süd-Halbkugel und für den Norden wurde von größeren Anbauflächen ohne wesentliche Winterschäden berichtet. Dennoch zündete der Konflikt um die Ukraine eine Rallye. Die Angst vor katastrophalen Auswirkungen auf die globale Weizenversorgung im Fall eines militärischen Konflikts trieb die Kurse. Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 267,75/t (III, Schlusskurs vom 18.01.) auf € 290,75/t (III, Schlusskurs vom 25.01.)
 
Die Teilnehmer am regionalen Markt agierten letzte Woche gleichbleibend verhalten. Abschlüsse liefen in moderatem Umfang und orientierten sich eher an der Oberkante der letztwöchigen Notierung. Es wird auch von wachsender Nachfrage für Partien mit guten Proteinwerten (ab 13 %) aus Nachbarändern berichtet. Konkrete Abschlüsse scheiterten vorläufig aber an den weiterhin stark steigenden Frachtkosten.

Futtergetreide/Mais:

Die Ukraine zählt zu den größten Maisexporteuren der Erde. Der sich aufbauende Konflikt hat daher auch die Maispreise an den internationalen Futures-Börsen steigen lassen. Zusätzliche Unterstützung kam von guten US-Exportzahlen. An der Euronext steigen die Mais-Futures von € 240,25/t (III, Schlusskurs vom 18.01.) auf € 257,75/t (III, Schlusskurs vom 25.01.).
 
Vom regionalen Maismarkt wurde über anziehende Briefkurse berichtet. Die Preisvorstellungen wären dabei in Österreich und den angrenzenden Staaten relativ gleich. Von der Seite der Verarbeiter hieß es, dass die Zurückhaltung bei den Abgebern wegen der internationalen Entwicklung zwar etwas zugenommen hätte, aber die laufende Deckung von kleineren Mengen dennoch möglich war.

Ölsaaten:

Anders als bei Weizen und Mais standen die Fundamentaldaten für die Ölsaatenproduktion letzte Woche im Vordergrund: In Südamerika fielen gute Niederschläge über das Wochenende; in Europa wurde der Rapsanbau für die Ernte 2022 kräftig ausgeweitet und die Bestände haben bislang noch keine wesentlichen Winterschäden hinnehmen müssen. Der Preisrückgang bei Sojabohnen an der CBoT blieb durch die Meldung eines größeren Exportabschlusses nach China begrenzt. Raps-Futures an der Euronext fielen von € 737,25/t (II, Schlusskurs vom 18.01.) auf € 715,25/t (II, Schlusskurs vom 25.01.).
 
Ölsaaten wurden vergangene Woche am regionalen Markt unter gleichen Rahmenbedingungen wie letzte Woche gehandelt: lebhafteres Angebot aus Nachbarländern und überschaubare Mengen aus der österreichischen Ernte. Bei den Quotierungen von regionalen Verarbeitern ist bemerkenswert, dass die Preise für die alte Ernte dem internationalen Trend folgend sanken, jene für die neue Ernte sich dagegen deutlich besser gehalten haben.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 19. bis 25. Jänner 2022

Raps – Straubing März 2022: € 738 - 685/t
Raps – Straubing Apr.-Juni 2022: € 723 - 690/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 583 - 606/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 584 - 607/t
Raps – Olomouc März 2022: n.q.
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2022: n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: € 576 - 599/t
Raps – Olomouc Sept. 2022: € 577 - 600/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-Apr. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai-Juni 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Zählpixel