Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 26. Jänner bis 1. Februar

Brotgetreide:

Brotgetreide:
Am globalen Weizenmarkt war letzte Woche wieder ein Richtungswechsel angesagt:
  • der Ukraine-Konflikt wurde entspannter eingeschätzt;
  • Russland senkte die Exportsteuer, weil die Inlandspreise zurück gingen;
  • Exporteure aus der Schwarzmeer-Region kämpften um Anteile bei Import-Tendern (z.B. Ägypten) und signalisierten damit, dass sie keine Sorge vor einem Krieg haben;
  • Frankreich kam weiterhin bei den Tendern für traditionelle Destinationen nicht zum Zug, was die Kurse an der Euronext zusätzlich belastete.
 
Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 290,75/t (III, Schlusskurs vom 25.01.) auf € 269,25/t (III, Schlusskurs vom 01.02.)
 
Der Weizenhandel am regionalen Markt zeigte zuletzt etwas mehr Bewegung. Abschlüsse mit Ware aus der neuen Ernte setzten sich auch in der letzten Woche fort, allerdings bei geringen Umsätzen. Bei Roggen lief der Handel konstant mit kleinen Mengen. Importware hat mittlerweile den Großteil der Unterdeckung des heimischen Bedarfs geschlossen. Die Restmengen wurden auf unverändertem Niveau verhandelt.

Futtergetreide/Mais:

Die Preisbewegung am internationalen Maismarkt war von heftigem Auf und Ab gekennzeichnet – vor allem an der Euronext. Einmal trieben die Sorge um eine Unter-brechung der Importe aus der Ukraine und weiter verringerte Ernteschätzungen aus Süd-Amerika die Kurse. Dann überwog wieder der Einfluss der rasch sinkenden Weizenpreise und ließ die Maiskurse fallen. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext bewegten sich zwischen € 257,75/t (III, Schlusskurs vom 25.01.) auf € 253,00/t (III, Schlusskurs vom 01.02.).
 
Regional lief das Marktgeschehen bei Mais stabil aber mit kleinen Umsätzen. Mengen mit höherer Frachtbelastung wurden zwar lebhaft angeboten aber weiterhin mit kräftigem Abstand zu den Geldkursen. Marktteilnehmer berichteten, dass Mischfutterwerke letzte Woche konkreter an der Deckung für den Maisbedarf im 2. Quartal interessiert waren. Die Verarbeiter in Ungarn waren mit etwas höheren Geboten am Markt, um die lokale Ernte zu halten. Gleichzeitig liefen die Importe von Mais nach Ungarn weiter.

Ölsaaten:

Richtungswechsel auch bei Ölsaaten am globalen Markt (im Gegensatz zu Weizen) auf stark steigende Preise. Die heftigen Regenfälle der letzten Woche wurden in den aktuellen Ernteschätzungen negativ für die Erträge eingeschätzt – vor allem in Kombination mit der langanhaltenden Dürre davor. Eine Rallye bei Palmöl wegen massiver Marktbeeinflussung der indonesischen Regierung (Mindestabsatz im Inland zu stark begrenzten Preisen) hat zusätzlich „Öl ins Feuer“ gegossen. Raps-Futures an der Euronext kletterten von € 672,75/t (V, Schlusskurs vom 25.01.) auf € 721,25/t (V, Schlusskurs vom 01.02.).
 
Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter sind – dem internationalen Trend folgend –letzte Woche wieder gestiegen. Heimische Ware wurde weiterhin nur in kleinen Mengen gehandelt. Wie Marktteilnehmer berichteten, gab es bereits erste Abschlüsse für Ölsaaten der neuen Ernte. Raps dürfte dabei auch in der Saison 2022/23 ein gesuchtes Produkt bleiben.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 26. bis 31. Jänner 2022

Raps – Straubing März 2022: € 685 - 735/t
Raps – Straubing Apr.-Juni 2022: € 690 - 740/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 592 - 612/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 593 - 613/t
Raps – Olomouc März 2022: n.q.
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2022: n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: € 585 - 605/t
Raps – Olomouc Sept. 2022: € 586 - 606/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-Apr. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai-Juni 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Zählpixel