Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 3. bis 9. Juli 2024

Brotgetreide:

Die russische Ernteerwartung wurde in dieser Berichtswoche erstmals wieder nach oben korrigiert (SovEcon +3,4 auf 84,1 Mio. t), und die Ernte lief auf Hochtouren. Die Preise für Weizenexporte aus Russland wurden zurückgenommen (-10 US-$/t). Hohen Erntedruck gab es auch in den USA (Winterweizen zu 63% geerntet; +11,5% zum 5-Jahres-Schnitt). Gute Exportnachfrage für US-Weizen und pessimistische Schätzungen für die Ernte in Frankreich (nach enttäuschenden Erträgen bei Wintergerste) begrenzten die Verluste an der CBoT und Euronext. Die Weizen-Futures an der Euronext gaben von € 227,00/t (IX, Schlusskurs vom 02.07.) auf € 226,00/t (IX, Schlusskurs vom 09.07.) nach.
 
Über die laufende Weizenernte wurde berichtet, dass die Erträge bisher im Schnitt etwas unter dem Vorjahr und die Qualitäten zu 60 bis 70% im Mahlweizenbereich lagen, wobei der Proteingehalt besser als im Vorjahr war. Die Ergebnisse aus der Ernte in Rumänien und im Osten Ungarns wurden als qualitativ und quantitativ gut bezeichnet - im Westen Ungarns dagegen als enttäuschend. Auch aus Italien gab es Berichte über einzelne Regionen mit unterdurchschnittlichen Qualitäten bei Weizen. Erste Ergebnisse aus der Durumweizen-Ernte in Österreich wiesen auf vermehrte Probleme mit geringer Glasigkeit hin. Marktteilnehmer berichteten über gutes Angebot von Mahlweizen sowohl für ex Ernte-Lieferungen als auch auf Termin. Die Verarbeiter warteten die weitere Marktentwicklung ab und wiesen auf volle Läger und gute Deckung für die nahen Termine hin.

Futtergetreide/Mais:

In den USA hielten die Hitzewelle und schwache Exportnachfrage die Preise für Mais-Futures bis Freitag in einer Seitwärtsbewegung. Am Montag bestätigten sich die Prognosen für Regenfälle (Ausläufer des Hurrikans "Beryl"), und die Notierungen an der CBoT gingen stark zurück. Die Mais-Futures an der Euronext blieben im Wochenabstand dennoch im Plus und stiegen von € 207,50/t (XI, Schlusskurs vom 02.07.) auf € 209,00/t (XI, Schlusskurs vom 09.07.)
 
Am regionalen Markt war Mais weiterhin gefragt zur Lieferung vor der Nassmais-Ernte. Das Angebot war jedoch weiterhin sehr knapp.

Ölsaaten:

Bis Freitag setzte sich der Preisaufschwung bei den Futures im Bereich Ölsaaten/Pflanzenöl fort. Die Hitzewelle in den USA, zu kühles Wetter in Kanada und geringe Ernteerwartungen in Europa trugen dazu bei. Ab Montag setzte jedoch ein Preisverfall ein – Hurrikan Beryl sollte Regen in den USA bringen; in Kanada wurde wärmeres Wetter erwartet. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen zunächst von € 492,75/t (VIII, Schlusskurs vom 02.07.) auf € 508,25/t (VIII, Schlusskurs vom 05.07.) und fielen dann bis Dienstag auf € 482,00/t (VIII, Schlusskurs vom 09.07.).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 3. bis 9. Juli 2024

Raps – Bruck Juli 2024 - Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing bis Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubin Jän. – März 2025 € 500 – 490/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 500 – 491/t
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 470 – 459/t
Raps – Olomouc Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 481 - 470/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 486 - 476/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 485 - 476/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 383 - 380/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 391 - 388/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 403 - 400/t