MARS-Bulletin: Anhaltend extremes Wetter drückt EU-Erträge unter Fünfjahres-Schnitt
Hitze und Dürre im Osten sowie zu viel Nässe im Westen und Norden schaden Erträgen
In der August-Ausgabe des MARS (Monitoring Agricultural Ressources)-Bulletins kürzt der Wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission (JRC Joint Research Center) die Erträge aus der Ernte 2024 in Europa neuerlich. Die Agrarmeteorologen der EU setzen nun die Hektarerträge aller Kulturen in der EU um 3% niedriger als 2023 und um 2% unter denen des Durchschnitts der vergangenen fünf Jahre an.
Neben Weichweizen im zu nassen Westen und Norden sind vor allem die nun zum Drusch anstehenden Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen sowohl in Frankreich und Polen als auch in der Slowakei, in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Griechenland sowie in der westlichen Türkei, der Ukraine und im Südwesten des europäischen Teils Russlands betroffen.
Weichweizen: Erträge im Norden und Westen betroffen - Österreich kommt besser davon
Die Menge an Weichweizen pro Hektar sinkt gegenüber Juli um 3%. Dies entspricht einem Minderertrag von 2% gegenüber dem Vorjahr und von 3% gegenüber dem Durschnitt der vergangenen fünf Jahre. Österreich kommt mit minus 3% und plus 2% zum Fünfjahres-Schnitt etwas besser davon. Vor allem Frankreichs Weizenerträge fallen mit minus 16% zu 2023 und minus 15% zu den fünf Jahren stark ab. In Italien sind es minus 7% beziehungsweise minus 12% und in der Slowakei etwa minus 14% respektive minus 3%.
Ertragskürzungen vor allem bei Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen
Für den Körnermais kürzt das Bulletin den Durchschnittsertrag in der EU gegenüber Juli um 3% auf nunmehr 6% weniger als im Vorjahr und um 4% weniger als dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Österreichs Körnermais-Prognose wird um 5% nach unten revidiert - dies sind noch 2% mehr als 2023 aber um 4% schlechter als der fünfjährige Durchschnitt. Die stärksten Ausfälle gegenüber dem Vorjahr und dem mehrjährigen Schnitt erleiden die Großproduzenten Frankreich (-11 bzw. -1%), Ungarn (-21 bzw. -7%) und Rumänien (18 bzw. -22%). Obwohl um 4% über Vorjahresniveau bleibt auch Bulgariens Mais pro Hektar um 16% unter dem Fünfjahres-Schnitt.
Die Sonnenblumenprognose für die EU sinkt im Monatsabstand um 2%, Im Vergleich zum Vorjahr auf minus 3% und zu den letzten fünf Jahren um -5%. Österreichs Sonnenblumenerträge werden um 10% niedriger als im Juli angesetzt, das ist 9% sowohl unter Vorjahr als auch unter den fünf Jahren. Die Menge an Sojabohnen pro Hektar senken die EU-Experten nunmehr um 4% und 3% zum Vorjahr, sie bleibt aber um1% über dem fünfjährigen Ergebnis. Österreich wird zum Juli unverändert auf 2% weniger Sonnenblumen als im Vorjahr und um 1% besser als im Schnitt der letzten fünf Jahre geschätzt.
Die Sonnenblumenprognose für die EU sinkt im Monatsabstand um 2%, Im Vergleich zum Vorjahr auf minus 3% und zu den letzten fünf Jahren um -5%. Österreichs Sonnenblumenerträge werden um 10% niedriger als im Juli angesetzt, das ist 9% sowohl unter Vorjahr als auch unter den fünf Jahren. Die Menge an Sojabohnen pro Hektar senken die EU-Experten nunmehr um 4% und 3% zum Vorjahr, sie bleibt aber um1% über dem fünfjährigen Ergebnis. Österreich wird zum Juli unverändert auf 2% weniger Sonnenblumen als im Vorjahr und um 1% besser als im Schnitt der letzten fünf Jahre geschätzt.
EU: Auch weniger Raps und nur bessere Ernten bei Roggen, Sommergerste und Triticale
Raps blieb 2024 in der EU um jeweils 3% hinter dem Vorjahres- und dem Fünfjahres-Ergebnis. Bessere oder gleich hohe Erträge zu den Vergleichszeiträumen gibt es in der Union lediglich bei Roggen und Sommergerste sowie Triticale.
Hitze und Dürre beeinträchtigen auch der Erträge in der Ukraine
In der Ukraine nimmt das MARS-Bulletin die Hektarerträge 2024 von Weizen um 9% und 2% sowie die von Mais um 14% sowie 4% schlechter als 2023 beziehungsweise gegenüber den vergangenen fünf Jahren an. Sonnenblumen sollen um 7% gegenüber dem Vorjahr weniger aber um 2% mehr als im mehrjährigen Schnitt werden.