März-MARS-Bulletin: Vielversprechender Start in den Frühling - Osten braucht Regen

Erste Ertragsschätzung: Österreich bei Weizen unter vor allem bei Raps über EU-Erwartungen
Laut der März-Ausgabe des MARS (Monitoring Agricultural Ressources)-Bulletins des Wissenschaftlichen Dienstes der Europäischen Kommission (JRC, Joint Research Center) seien die Wintergetreide-Bestände in weiten Teilen der EU in ganz guter Verfassung. In weniger und kleineren Regionen als sonst seien die Bestände von schlechtem Wetter beeinträchtigt worden.
Dennoch bestehe in einigen Gegenden Besorgnis, die künftige Wetterentwicklung nach dem Stichtag des Beobachtungszeitraums, 15. März, sei dort entscheidend. Definitiv und unumkehrbar geschädigt seien Pflanzen in Teilen Rumäniens und Bulgariens und noch viel ernsthafter in der Ostukraine, in Marokko und Algerien. Erste Quantifizierungen ließen im Schnitt der EU - in Österreich mit Ausnahme schlechterer Aussichten für Weizen - für die Sommerernte Hektarerträge über dem schwachen Vorjahresniveau und dem Mittel der vergangenen fünf Jahre erwarten.

Regional zum teil zu Trocken oder zu nass - auch Kälte setzte zu

Die Wetterbedingungen im beobachtungszeitraum 1. Februar bis 15. März seien auch vorteilhaft für die Saatbeetaufbereitung und die Ausbringung der Sommerungen sowie weitere Feldarbeiten gewesen. Als besorgniserregende Regionen bezeichnet das Bulletin Den Südwesten Rumäniens und den Nordwesten Bulgariens, signifikantes Regendefizit verzeichne auch Ungarn. In Südrumänien sei noch Kälte dazugekommen. Norddeutschland verzeichnete - mit Sorge um Winterungen und Raps- die trockenste Periode seit Aufzeichnungen des EU-Agrarwetterdienstes, und über Ostdeutschland und Westpolen sei eine Frostwelle hereingebrochen. In Ostpolen und Tschechien könnte anhaltende Trockenheit problematisch für den Wachstumsstart von Winterungen und die Aussaat von Sommergerste werden.
 
Im Süden Portugals sowie in Spanien und Teilen Italiens behindere übermäßige Nässe die Feldarbeiten. Dasselbe gelte für Nordfrankreich, wo die Nässe im Jänner den Wurzelsystem d r Bestände zugesetzt und diese in einem dem Vorjahr vergleichbare Zustand belassen habe. Die Ukraine sei zur Gänze zu trocken gewesen - mit bestätigten Schäden bisher im Osten. Wasserdefizit und Kälte machten weiters der West- und Südtürkei zu schaffen. Für eine Erholung der Bestände im westlichen Maghreb seien Niederschläge im März zu spät gekommen. Für Österreich, Tschechien und die Slowakei gelte, das niedrige Temperaturen und fehlende Feuchtigkeit den Wachstumsstart der Winterungen verzögert hätten. Nun sei mehr Regen vonnöten, um die Blüte und Erträge nicht zu schädigen.

Erste Ertragsschätzung: Österreich bei Weizen unter vor allem bei Raps über EU-Erwartungen

Die erste Schätzung der Hektarerträge von Weizen im Durschnitt der EU spricht von einem Plus von 7% zum Vorjahr und von 4% zum fünfjährigen Durchschnitt - in Österreich hingegen von minus 1% zu 2024 und minus 3% zu den fünf Jahren. Bei Weichweizen sind es unionsweit 8% mehr als vor einem Jahr und 4% mehr als der mehrjährige Schnitt und hierzulande um 1% beziehungsweise 3% weniger. Lediglich bei Wintergerste seien in Österreich Flächenerträge von 10% über dem Vorjahr und am Schnitt der letzten fünf Jahre zu erwarten, in der EU sind es im Jahresvergleich 6% und zu den fünf Jahren um 7% mehr. Die Rapsmengen pro Hektar versprechen in Österreich um 10% über Vorjahr und 4% über Durchschnitt auszufallen und in der EU um 9% beziehungsweise 1% besser. An Roggen erwarte die Alpenrepublik 15% mehr als 2024, jedoch um 2% weniger als im Mittel der vergangenen fünf Jahre - durchwegs positiv seien die Aussichten für die Union mit plus 2% zum Vorjahr und 1% zum Durchschnitt.
 
Für die Ukraine nennt MARS keine Vergleichszahlen zum Vorjahr, spricht aber beim Weizen von minus 1% und bei Gerste von minus 0% zum fünfjährigen Mittel.

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