März-WASDE-Bericht: Steigende Verbrauchserwartungen erleichtern globale Bilanzen
Neben Lagerabbau bei Mais, Ölsaaten und Sojabohnen nunmehr fast neutrale Weizenbilanz
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 9. März seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen und mit der aktualisierten Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr 2020/21.
Das US-Landwirtschaftsministerium revidiert in der März-Ausgabe des WASDE-Berichts zum Vormonat zwar die weltweiten Erwartungen an die Produktion von Weizen, Futtergetreide, Mais und Ölsaaten im laufenden Wirtschaftsjahr 2020/21 nach oben, setzt aber gleichzeitig die Verbrauchsschätzungen außer beim Mais mindestens ebenso hoch hinauf. Daraus folgern für Weizen, Getreide insgesamt und Ölsaaten engere Versorgungsbilanzen. Neben neuerlichem Bestandsabbau bei Mais und Ölsaaten soll auch die Bilanz von Getreide insgesamt in dieser Saison negativ ausfallen sowie die von Weizen nach den bisher prognostizierten deutlichen Bestandszuwächsen nunmehr nahezu neutral ausfallen.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - März 2021
2018/19 | 2019/20 vorläufig |
2020/21 Schätzung |
Veränderung 2020/21 zu Vorbericht |
|
Weizen | ||||
Ernte | 731,00 | 763,92 | 776,78 | +3,34 |
Angebot | 1017,98 | 1047,20 | 1077,07 | +3,53 |
Verbrauch | 734,70 | 746,90 | 775,89 | +6,57 |
Endbestand | 283,28 | 300,29 | 301,19 | -3,03 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-3,70 | +17,01 | +0,90 | -3,22 |
Ratio stock/use | 38,56% | 40,20% | 38,82% | -0,72% |
Mais | ||||
Ernte | 1124,99 | 1116,53 | 1136,31 | +2,26 |
Angebot | 1466,06 | 1437,74 | 1439,44 | +2,38 |
Verbrauch | 1144,84 | 1134,62 | 1151,77 | +1,25 |
Endbestand | 321,21 | 303,13 | 287,67 | +1,14 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-19,86 | -18,08 | -15,46 | -1,02 |
Ratio stock/use | 28,06% | 26,72% | 24,98% | +0,08% |
Getreide gesamt | ||||
Ernte | 2627,57 | 2673,32 | 2726,02 | +9,67 |
Angebot | 3449,08 | 3481,55 | 3536,22 | +9,98 |
Verbrauch | 2640,84 | 2671,35 | 2739,12 | +11,39 |
Endbestand | 808,23 | 810,20 | 797,10 | -1,42 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-13,28 | +1,97 | -13,10 | +1,73 |
Ratio stock/use | 30,61% | 30,33% | 29,10% | -0,17% |
Ölsaaten | ||||
Ernte | 599,92 | 578,68 | 595,84 | +0,75 |
Angebot | 718,24 | 712,00 | 707,54 | +2,09 |
Verbrauch | 489,11 | 507,67 | 514,20 | +1,21 |
Endbestand | 133,32 | 111,70 | 96,40 | +0,76 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+15,00 | -21,62 | -15,30 | +0,58 |
Ratio stock/use | 27,26% | 22,00% | 18,75% | +0,11% |
China wird Nettoimporteur von Weizen - dennoch hohe Lagerbestände
Dabei soll vor allem der Weizenverbrauch Chinas - sowohl für menschliche Ernährung als auch Verfütterung - laufend steigen, sodass das USDA sowohl die Weizeneinfuhren als auch den Lagerabbau Chinas von Monat zu Monat höher schätzt. Somit reicht eine globale Rekordernte an Weizen 2020/21 von knapp 777 Mio. t gerade einmal aus, um den Bedarf um 0,9 Mio. t zu übertreffen. Dabei mutierte China seit 2018/19 zum Nettoimporteur von Weizen, wobei die Einfuhren 2020/21 mit 10,5 Mio. t praktisch das Niveau des bisher weltgrößten Weizenimporteurs Ägypten erreichen. Dennoch soll China am Ende von 2020/21 noch immer fast 50% der weltweiten Weizenreserven und damit 104% eines Jahresbedarfs in seinen Silos liegen haben.
Dies relativiert den weltweit mit knapp 39% hohen Endlagerbestand an Weizen, denn die Welt ohne China verfügt nur über fest 24% ihres Verbrauchs an Weizenreserven, die großen Weizenexportnationen haben gerade nur 19% in der Hinterhand und die EU gar nur 9%.
Ähnlich sieht die Konzentration der strategischen Reserven am Weltmarkt für Mais aus: Obwohl China seine Maiseinfuhren vom Weltmarkt seit dem Vor-Coronajahr 2018/19 auf 24 Mio. t mehr als verfünffacht hat und seine Endlager - heuer um 4,4 Mio. t nach zusammen 22 Mio. t in den beiden vorangegangenen Wirtschaftsjahren - neuerlich abbauen soll, bleiben dem Reich der Mitte noch immer 196 Mio. t Maisreserven. Das sind 68% der weltweiten Endbestände und ebensoviel seines Jahresverbrauchs.
Dies relativiert den weltweit mit knapp 39% hohen Endlagerbestand an Weizen, denn die Welt ohne China verfügt nur über fest 24% ihres Verbrauchs an Weizenreserven, die großen Weizenexportnationen haben gerade nur 19% in der Hinterhand und die EU gar nur 9%.
Ähnlich sieht die Konzentration der strategischen Reserven am Weltmarkt für Mais aus: Obwohl China seine Maiseinfuhren vom Weltmarkt seit dem Vor-Coronajahr 2018/19 auf 24 Mio. t mehr als verfünffacht hat und seine Endlager - heuer um 4,4 Mio. t nach zusammen 22 Mio. t in den beiden vorangegangenen Wirtschaftsjahren - neuerlich abbauen soll, bleiben dem Reich der Mitte noch immer 196 Mio. t Maisreserven. Das sind 68% der weltweiten Endbestände und ebensoviel seines Jahresverbrauchs.