November-MARS-Bulletin: Im Großteil Europas begünstigte zuletzt etwas trockeneres Wetter die Aussaat

Schlechte Bedingungen jedoch in Südeuropa, Rumänien, Bulgarien, Ukraine und Russland
Die November-Ausgabe des MARS (Monitoring Agricultural Ressources)-Bulletins des Wissenschaftlichen Diensts der Europäischen Kommission (JRC Joint Research Center) nennt weder Flächenerträge aus der Ernte 2024 in der EU noch deren Prognosen für 2025. Es wird lediglich das aktuelle Agrarwetter kommentiert, wobei trockeneres Wetter die Aussaat zuletzt beschleunigt habe.
Die Agrarmeteorologen der EU berichten aus weiten Teilen Europas zuletzt überdurchschnittliche Temperaturen und trocknere Wetterverhältnisse als normal. Dies habe die Aussaatkampagne und die noch ausständigen Erntetätigkeiten beschleunigt sowie dem Aufgang der Kulturen gutgetan. Dennoch herrschten in vielen Regionen Spaniens, Italiens, Rumäniens, Bulgariens sowie im Maghreb, der Türkei und Teilen der Ukraine und Russlands schlechte Bedingungen.
 
Der Südwesten Rumäniens und Teile Bulgariens seien im Berichtszeitraum seit Oktober zu trocken gewesen. Das Auflaufen von Raps und Wintergetreide sei beeinträchtigt. Dies habe auch die östliche Ukraine und Südrussland, wo auch Kälte mitspielte, betroffen. In diesen beiden Ländern habe zudem weniger Ackerland als geplant bestellt werden können. Die Türkei verzeichnete vor dem Start des Anbaus das größte Niederschlagsdefizit seit Beginn der Aufzeichnungen des JRC. Und im Maghreb, insbesondere in Algerien, sei in eben dieser Periode unterdurchschnittlicher Niederschlag und unübliche Hitze verzeichnet worden.

Aussaat-Kampagne konnte von Frankreich bis Deutschland aufholen

,In Frankreich, den Benelux-Ländern und in Deutschland mit Ausnahme des weiterhin zu nassen Südens habe die Aussaat-Kampagne Verzögerungen aufholen können. In Polen sowie in Nordeuropa sei sie abgeschlossen und die Bestände wären in gutem Zustand. Ebenso hätten die Landwirte in Ungarn und Rumänien die Feldarbeiten beenden können, aber ein kalter Novemberbeginn verzögere den Aufgang. Der Süden Rumäniens leide ebenso wie Teile Bulgariens unter Trockenheit. In der Ukraine habe das Niederschlagsdefizit weitläufig ausgeglichen werden können, im Osten des Landes wie im Süden Russlands bleibe es aber zu trocken und zu kalt.

Überblick über die Entwicklung der Bestände von Winterraps

Für den Aufgang des Winterraps seien in Frankreich die Böden bis Mitte Oktober zu nass gewesen, Nachsaaten seien vielerorts notwendig. Besser sieht es in Deutschland und Polen aus, wenngleich früh aufgegangene und weit entwickelte Rapsbestände frostgefährdet seien. In Bulgarien und Rumänien seien die Rapsbestände hingegen noch sehr klein. Ungarische Landwirte hätten nach vier Jahren schlechter Wetterbedingungen und enttäuschender Erträge den Rapsanbau ein weiteres Mal und signifikant eingeschränkt. In Skandinavien, Irland und im Baltikum sehe es hingegen gut aus, die Saat sei zeitgerecht in den Boden gekommen und entwickle sich zufriedenstellend.

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