September-WASDE-Bericht: Globale Weizenendlager leicht angehoben und Maisbilanz nun negativ

Auch Weizen- und Gesamtbilanz Getreide negativ - EU-Ernteprognosen gesenkt
Die weltweiten Getreidereserven sinken neuerlich, nur die Soja- und Ölsaatenbestände nehmen wiederum zu. Die Anhebung der Anfangsbestände überwiegt eine Senkung der Weizenproduktion.
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA senkt im September-Bericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE) die Prognosen für die weltweiten Weizen-, Mais und Getreideernten insgesamt. Dabei hebt es aber das Weizenangebot aufgrund höher geschätzter Anfangsbestände an und setzt trotz einer stärkeren Verbrauchsprognose die Weizenendlager eine Spur hinauf. Dennoch bleibt die globale Weizenbilanz mit einem Defizit von 8,03 Mio. t negativ. Die Weizenernten der Welt bleiben mit 796,88 Mio. t auf Rekordhöhe. Nachdem das USDA im August noch von einem globalen Bestandsaufbau beim Mais um 1,65 Mio. t ausgegangen war, weist es nun einen Lagerabbau um 1,28 Mio.t aus.

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - September 2024

2022/23 2023/24
vorl.
2024/25
Prognose
24/25
zu Vormonat
24/25
zu 23/24
Weizen
Ernte 789,49 790,54 796,88 -1,40 +6,34
Angebot 1063,01 1064,17 1062,13 +1,49 -2,04
Verbrauch 789,38 798,92 804,90 +0,88 +5,98
Endbestand 273,63 265,25 257,22 +0,60 -8,03
Bestand
zu Vorjahr
+0,11 -8,38 -8,03 +2,29 -0,25
Ratio stock/use 34,66% 33,20% 31,96% +0,04% -1,24%
Mais
Ernte 1159,69 1224,33 1218,57 -1,25 -5,76
Angebot 1473,43 1527,15 1528,20 -0,14 +1,05
Verbrauch 1170,60 1217,52 1219,85 +1,68 +2,33
Endbestand 302,82 309,63 308,35 -1,82 -1,28
Bestand
zu Vorjahr
-10,92 +6,81 -1,28 +0,37 -5,53
Ratio stock/use 25,87% 25,43% 25,28% -0,18% -0,15%
Getreide gesamt
Ernte 2757,21 2810,26 2826,64 -3,64 +16,38
Angebot 3555,96 3597,77 3608,74 +1,74 +10,97
Verbrauch 2768,46 2815,66 2840,39 +3,34 +24,73
Endbestand 787,51 782,11 768,36 -1,59 -13,75
Bestand
zu Vorjahr
-11,24 -5,40 -13,75 +6,98 +8,35
Ratio stock/use 28,45% 27,78% 27,05% -0,09% -0,73%
Sojabohnen
Ernte 378,70 394,75 429,20 +0,47 +34,45
Angebot 471,27 495,61 541,45 +0,36 +45,84
Verbrauch 366,47 383,28 402,98 +0,14 +19,70
Endbestand 100,86 112,25 134,58 +0,28 +22,33
Bestand
zu Vorjahr
+8,29 +11,39 +22,33 +0,39 +10,94
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 12. September 2024, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 12. August 2024. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 11. Oktober 2024.

Ernteprognosen für Weizen und Mais in der EU gesenkt

Eine deutliche Senkung der EU-Weizenproduktion um 4,00 Mio. t auf 124,00 Mio. t nimmt das USDA gegenüber dem Vormonat aufgrund des schlechten Erntewetters in Frankreich und Deutschland vor. Damit bringt die Union 2024 um 10,87 Mio.t weniger Weizen ein als 2023. Auch die Maisernte in der EU revidiert der WASDE um 1,50 Mio. t auf 59,00 Mio. t nach unten, das sind um 2,45 Mio. t weniger als 2023. Vor allem lassen da Ungarn und Rumänien aus. Die EU werde nunmehr mit 19,00 Mio. t um 1,00 Mio. t mehr als in der Schätzung vor Monatsfrist an Mais importieren müssen, um ihren Bedarf von 75,30 Mio. decken zu können.

Weizen in der EU: Mehr Import und weniger Export sowie sehr enge Bilanz

Die Verschlechterung der Ertragslage beim Weizen in der EU habe den US-Experten gegenüber August nunmehr um 0,50 Mio. t mehr Weizenimport von 11,50 Mio. t sowie um 2,50 Mio. t weniger Export von 31,50 Mio. t und um 0,24 Mio.t kleinere Endlager von 9,91 Mio. t zur Folge. Damit drückt ein Endlageranteil von 7,07% am Verbrauch (Ratio stock to use) eine extrem enge Weizenbilanz der Europäischen Union aus - weltweit liegt dieser bei komfortablen 31,96%.

Ukraine erntet und exportiert weniger Weizen und Mais als 2023/24

Die Erhöhung Anfangsbestände an Weizen führt das USDA maßgeblich auf Korrekturen der Statistik für Kanada zurück. Die Senkung der Ernteprognose für die EU um 4,00 Mio. t wird in den globalen Erntedaten nur zum Teil von Erhöhungen um 2,00 Mio. t für Australien und 0,70 Mio. t für die Ukraine wettgemacht. Die Ukraine werde mit 22,30 Mio. t somit um 0,70 Mio. t weniger Weizen als 2023/24 produzieren und mit 15,00 Mio. t zwar um 1,00 Mio. t mehr al in der Vormonatsprognose, aber um 3,58 Mio. t weniger als in der Vorsaison exportieren können. Russlands Weizenschätzung bleibt mit 83,00 Mio. t Produktion und 48,00 Mio. t Ausfuhr unverändert. Ebenso gleich gegenüber August belässt das UASDA die Maisschätzungen für die Ukraine bei 27,20 Mio. t Ernte - um 5,30 Mio. t weniger als im Vorjahr - und 24,00 Mio. t Export - um 5,50 Mio. t weniger als im Vorjahr.

Ölsaaten und Sojabohnen neuerlich stark überschüssig - EU-Ernteprognosen gekürzt

Neuerlich stark überschüssig und mit einem noch stärkeren Bestandsaufbau als im August angenommen stellt der WASDE die globale Sojabohnenbilanz dar. Auch bei Ölsaaten insgesamt wachsen die Lagerbestände an, obwohl deren Produktion im Monatsabstand um 3,12 Mio. t auf 687,42 Mio. t nach unten korrigiert wird. Die Senkung der Ernteprognosen beruht auf niedrigeren Produktionserwartungen bei Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen in der EU. Auch die Ukraine, Moldawien und Kasachstan sollen weniger Sonnebblumen sowie Serbien weniger Soja erzeugen können.

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