WASDE Dezember 2025: Rekordernte - Weizenangebot und Endlager steigen weiter

Maisproduktion und Endlager gesenkt - Leichter Bestandsaufbau bei Getreide insgesamt
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA setzt im WASDE-Report vom Dezember vor allem bei den Exporteuren die globale Produktion und die Endlager von Weizen neuerlich spürbar hinauf. Die Endlager wachsen um 14,84 Mio. t an. Dementgegen sinkt die Prognose für die Erzeugung von Mais und dessen Endbestände, die sich im Jahresabstand um 14,22 Mio. t verringern. Die Getreidelager insgesamt wachsen um 1,05 Mio. t an.
Der Dezember-WASDE-Report bringt eine auf Rekordhöhe von 837,81 Mio. t gestiegene Ernte von Weizen (+8,92 Mio. t zu Vormonat, +37,04 Mio. t zum Vorjahr), großzügigeres Angebot (+87,51 Mio. t zu Vormonat, +27,04 Mio. t zum Vorjahr), mehr Verbrauch (+4,07 Mio. t zu Vormonat, +12,20 Mio. t zum Vorjahr) und größere Endbestände (+3,44 Mio. t zu Vormonat, +14,84 Mio. t zum Vorjahr) im Umfang von 33,40% des Verbrauchs. Wichtige Exporteure sollen nunmehr größere Weizenernten einfahren als vor Monatsfrist: Kanada (+3,0 Mio. t auf den Rekord von 40,0 Mio.t), Argentinien (+2,0 Mio.t auf den Rekord von 24,0 Mio. t), EU (+1,7 Mio. t auf 144,0 Mio. t), Australien (+1,0 Mio. t auf 37,0 Mio.t) und Russland (+1,0 Mio. t auf 87,5 Mio. t).

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Dezember 2025

2023/24 2024/25
vorl.
2025/26
Prognose
25/26
zu Vormonat
25/26
zu 24/25
Weizen
Ernte 792,34 800,77 837,81 +8,92 +37,04
Angebot 1066,99 1070,80 1097,84 +7,51 +27,04
Verbrauch 796,96 810,77 822,97 +4,07 +12,20
Endbestand 270,04 260,03 274,87 +3,44 +14,84
Bestand
zu Vorjahr
-4,61 -10,01 +14,84 +4,85 +4,83
Ratio stock/use 33,88% 32,07% 33,40% +0,25% +1,33%
Mais
Ernte 1230,70 1230,61 1282,96 -3,27 +52,35
Angebot 1536,07 1546,06 1576,33 -1,56 +30,27
Verbrauch 1220,62 1252,69 1297,18 +0,64 +44,49
Endbestand 315,45 293,37 279,15 -2,19 -14,22
Bestand
zu Vorjahr
+10,08 -22,08 -14,22 +3,90 -7,86
Ratio stock/use 25,84% 23,42% 21,52% -0,18% -1,90%
Getreide gesamt
Ernte 2823,41 2852,91 2954,03 +8,14 +101,12
Angebot 3616,46 3650,41 3726,45 +10,37 +76,04
Verbrauch 2819,96 2877,99 2952,98 +5,85 +74,99
Endbestand 797,50 772,42 773,47 +4,52 +1,05
Bestand
zu Vorjahr
+4,45 -25,08 +1,05 -0,19 -24,03
Ratio stock/use 28,28% 26,84% 26,19% +0,10% -0,65%
Sojabohnen
Ernte 396,36 427,15 422,54 +0,79 -4,61
Angebot 498,14 542,22 545,78 +0,69 +3,56
Verbrauch 383,65 413,18 421,85 +0,31 +8,67
Endbestand 115,07 123,24 122,37 +0,38 -0,87
Bestand
zu Vorjahr
+13,29 +8,17 -0,87 -0,48 -7,30
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 9. Dezember 2025, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 14. November 2025. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 12. Jänner 2026.

Weizenendlager wachsen vor allem in den Exportnationen an

Das Gros des Bestandsaufbaus beim Weizen - 13,67 Mio. t von 14,84 Mio. t - geht auf das Konto der Gruppe der Exporteure (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Kasachstan, Russland und Ukraine), die aber auch nur auf Weizenreserven von 18,4% ihres Verbrauchs sitzen (siehe unten Tabelle "Weizen 12-2025: Anteil Endlager an Verbrauch und globaler Reserve"). Unverändert bleibt die Weizenprognose für die USA mit 1,37 Mio. t Lageraufbau auf überdurchschnittliche 43,9% ihres Verbrauchs.
 
Das größere Weizenangebot der Exporteure mündet in eine Anhebung des globalen Exportvolumens um 1,50 Mio. t auf 218,71 Mio. t (+8,53 Mio. t zum Vorjahr). Der Report hebt die Weizenausfuhr Argentiniens um 0,50 Mio. t auf 14,50 Mio. t an sowie die Australiens und Kanadas um jeweils 1,00 Mio. t auf 27,00 respektive 28,00 Mio. t. Beim größten Exporteur - Russland - bleibt es bei 44,00 Mio. t Weizenausfuhr und bei der EU bei 33,00 Mio. t. Die Exportprognose für die Ukraine wird um 0,50 Mio.t auf 14,50 Mio. t zurückgenommen.

EU-Weizenernte, Verbrauch und Endlager nach oben revidiert

Das USDA revidiert die Weizenernte der EU gegenüber November um weitere 1,70 Mio. t auf 144,0 Mio. t (+21,85 Mio. t zum Vorjahr) nach oben sowie den Verbrauch um 1,00 Mio. t auf 114,50 Mio. t (+5,50 Mio.t zum Vorjahr) und die Endlager um 0,70 Mio. t auf 13,71 Mio. t (+2,00 Mio. t zum Vorjahr). Der Endlageranteil (Ratio stock to use) bleibt aber dennoch nur bei engen 9,3%. Gleich wie im Vormonat erwartet das USDA in der laufenden Saison 5,50 Mio. t Weizenimport und 33,00 Mio. t Weizenexport von der Union.

Weizen 12-2025: Anteil Endlager an Verbrauch und globaler Reserve

Verbrauch Endlager stock/use Anteil an
Endlager global
Welt 823,0 274,9 33,4% 100,0%
China 149,0 124,8 83,7% 45,4%
Welt
ohne China
892,7 150,1 16,8% 54,6%
Exporteure 407,6 75,1 18,4% 27,3%
USA 55,9 24,5 43,9% 8,9%
Quelle: WASDE vom 9. Dezember 2025, eigene Berechnungen, Zahlenangaben in Mio. t, gerundet. Verbrauch: Eigenverbrauch + Export, Exporteure: Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland, Ukraine, USA. Anmerkung: WASDE zählt entgegen IGC-GMR Kasachstan nicht zur Gruppe der Exporteure und auch die USA nicht mit. Daten von Kasachstan und USA sind zur besseren Vergleichbarkeit mit IGC-GMR vom Autor in diese Tabelle hineingerechnet.

USDA senkt Maisproduktion unter anderem in Ukraine - Lagerabbau in China und bei Exporteuren

Die gegenüber November um 3,27 Mio. t gesunkene globale Maisproduktion geht unter anderem auf eine Korrektur der ukrainischen Ernte um 3,00 Mio. t auf 29,00 Mio. t (+2,20 Mio. t zum Vorjahr) sowie auch der Kanadas um 0,68 Mio. t auf 14,87 Mio. t (-0,48 Mio. t zum Vorjahr) zurück. Es werden sowohl Anbaufläche als auch Erträge in den wichtigen Maisregionen der Ukraine gesenkt, zu nasse Verhältnisse verzögerten die Ernte. Der weltweite Lagerabbau um 14,22 Mio. t konzentriert sich auf China (-18,02 Mio. t) und die Gruppe der Exporteure ausschließlich der USA (-7,04 Mio. t). China sitzt dennoch auf Maisreserven von 54,2 % seines Verbrauchs, die 62,3% der globalen Maislager bedeuten (siehe unten Tabelle "Mais 12-2025: Anteil Endlager an Verbrauch und globaler Reserve").

US-Maisexport angehoben und Lageraufbau gesenkt

Die Maisernte der USA bleibt mit 425,53 Mio. t (+47,26 Mio. t) zwar gleich wie vor Monatsfrist, doch hebt das USDA aufgrund der guten Nachfrage im Herbst die US-Maisexporte um 3,17 Mio. t auf 81,28 Mio. t an. Die USA sind damit unangefochten Maisexporteur Nummer eins auf der Welt. Die Anhebung der Exportprognose verhilft den USA zu einer Verringerung der Endlagerschätzung um 3,18 Mio.t auf 51,53 Mio. t. Damit fallen nunmehr lediglich 12,62 Mio. t Lageraufbau an, nachdem im November noch 15,80 Mio. t erwartet worden waren. Aber auch beim Mais halten die USA mit 12,5% Anteil am Verbrauch innerhalb der Gruppe der Exporteure (9,7%, Exporteure ohne USA: 5,3%) überdurchschnittlich große Maisendbestände.

Mais 12-2025: Anteil Endlager an Verbrauch und globaler Reserve

Verbrauch Endlager stock/use Anteil an
Endlager global
Welt 1297,2 279,2 21,5% 100,0%
China 321,0 173,9 54,2% 62,3%
Welt
ohne China
1181,3 105,2 8,9% 37,7%
Exporteure 666,2 64,9 9,7% 23,2%
USA 413,5 51,5 12,5% 18,5%
Quelle: WASDE vom 9. Dezember 2025, eigene Berechnungen, Zahlenangaben in Mio. t, gerundet. Verbrauch: Eigenverbrauch + Export. Exporteure: Argentinien, Brasilien, Russland, Südafrika, Ukraine, USA. Anmerkung: WASDE zählt entgegen IGC-GMR die USA nicht bei Gruppe der Exporteure mit, dafür aber Russland und Südafrika. US-Daten sind in diese Tabelle zur besseren Vergleichbarkeit mit IGC-GMR vom Autor hineingerechnet.

EU-Maisernte nach oben und Importbedarf nach unten korrigiert - weniger Mais aus Ukraine

Das US-Agrarressort hebt die Maisernte der EU im Monatsabstand um 1,00 Mio. t auf 56,75 Mio. t an (-2,27 Mio.- t zum Vorjahr). Spanien, Ungarn, Rumänien und Polen sollen nunmehr mehr Mais ernten als laut der vorigen Prognose. Damit muss die Union um 1,00 Mio. t (20,00 Mio. t, +1,51 Mio. t zum Vorjahr) weniger Mais vom Weltmarkt einführen als laut November-Prognose, um ihren Bedarf von 75,30 Mio. t (-0,70 Mio. t zum Vorjahr) decken zu können. Die deutliche Korrektur der ukrainischen Maisernte hat auch eine Senkung der Exportprognose um 1,50 Mio. t auf 23,00 Mio. t (+2,98 Mio. t zum Vorjahr) zur Folge.

Ölsaaten: Mahr Raps und Sojabohnen weniger Sonnenblumen

Das USDA hebt zum Vormonat die weltweite Ölsaatenerzeugung um 2,25 Mio. t auf 690,26 Mio. t an (+5,75 Mio. t zum Vorjahr), die Endlager steigen zum November um 1,34 Mio. t und zum Vorjahr um 1,97 Mio. t. In der Korrektur der Erntedaten wird eine Anhebung von Raps und Sojabohnen von weniger Sonnenblumenkernen nur teilweise kompensiert.

USA exportieren weniger Sojabohnen als im Vorjahr und Brasilien mehr

Der Ausblick auf die globale Sojabohnenbilanz ist gegenüber November geprägt von einer um 0,79 Mio. t größeren Produktion in Höhe von 422,54 Mio. t (-4,61 Mio. t zum Vorjahr), um 0,31 Mio. t mehr Verbrauch von 421,85 Mio. t (+8,67 Mio. t zum Vorjahr) und um 0,38 Mio.t höherem Endlagerstand von 122,37 Mio. t, wobei es bei einem minimalen Lagerabbau um 0,87 Mio. t bleibt.
 
Das US-Landwirtschaftsministerium korrigiert den weltweiten Sojabohnenexport um die Spur von 0,20 Mio. t auf 187,70 Mio. t (+2,89 Mio. t zum Vorjahr) nach unten. Dabei bleibt es bei 44,50 Mio.t (-6,73 Mio. t zum Vorjahr) Sojabohnenausfuhr der USA und bei 112,50 Mio. t (+9,36 Mio. t zum Vorjahr) des Weltmarkt-Leaders Brasilien. Ebenfalls unverändert ist die Sojabohneneinfuhr Chinas bei 112,00 Mio. t (+4,00 Mio. t zum Vorjahr).

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