Dezember-WASDE-Bericht: Endlagerprognosen für Weizen, Mais und Ölsaaten reduziert
Höher geschätzter Weizenverbrauch wiegt nach oben revidierte Erntezahlen auf
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 10. Dezember seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen und mit der aktualisierten Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr 2020/21.
Das USDA hebt im der Dezember-WASDE die Schätzung der weltweiten Weizenernte 2020/21 zum Vormonat um knapp 1,3 Mio. t auf den Rekordwert von fast 774 Mio. t an, gleichzeitig aber auch den Verbrauch um 5,1 Mio. t. Damit verringern sich die Bestandszunahme und die Endbestandsprognose um jeweils fast 4 Mio. t. Die Erntezahlen fallen vor allem für Australien höher aus, weiters auch für Russland und Kanada. Die angehobenen Konsumprognosen gehen auf das Konto von mehr Verfütterung und Inlandsverbrauch in China, Australien und der EU. Nach wie vor liegt rund die Hälfte der globalen Weizenreserven von fast 42% eines Jahresverbrauchs in China, auf das auch mehr als 10 Mio. t der weltweit insgesamt knapp 16 Mio. t Zuwachs der Weizenendlager entfallen. Einen Bestandsabbau erwarten im laufenden Wirtschaftsjahr die USA und auch die EU, wobei die Weizenreserven der Union auf knapp unter 10% des Verbrauchs abschmelzen. Größter Weizenexporteur diese Saison soll Russland mit 40 Mio. t sein, gefolgt von den USA mit fast 27 Mio. t und der EU, die diesmal nur 26 Mio. t ausführen können soll.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Dezember 2020
2018/19 | 2019/20 vorläufig |
2020/21 Schätzung |
Veränderung 2020/21 zu Vorbericht |
|
Weizen | ||||
Ernte | 730,90 | 764,50 | 773,66 | +1,28 |
Angebot | 1018,86 | 1048,61 | 1074,29 | +1,16 |
Verbrauch | 734,75 | 747,98 | 757,78 | +5,10 |
Endbestand | 284,11 | 300,62 | 316,50 | -3,95 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-3,85 | +16,51 | +15,88 | -3,81 |
Ratio stock/use | 38,67% | 40,19% | 41,77% | -0,80% |
Mais | ||||
Ernte | 1123,37 | 1116,21 | 1143,56 | -1,07 |
Angebot | 1464,13 | 1436,05 | 1446,98 | -0,98 |
Verbrauch | 1144,29 | 1132,63 | 1158,01 | +1,47 |
Endbestand | 319,84 | 303,42 | 288,96 | -2,47 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-20,92 | -16,42 | -14,46 | +2,56 |
Ratio stock/use | 27,95% | 26,79% | 24,95% | -0,25% |
Getreide gesamt | ||||
Ernte | 2625,53 | 2672,06 | 2722,68 | +1,45 |
Angebot | 3447,91 | 3479,89 | 3533,07 | +1,47 |
Verbrauch | 2640,07 | 2669,50 | 2717,78 | +8,84 |
Endbestand | 807,84 | 810,39 | 814,29 | -7,37 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-14,54 | +2,55 | +3,90 | -7,39 |
Ratio stock/use | 30,60% | 30,36% | 29,96% | -0,36% |
Ölsaaten | ||||
Ernte | 600,01 | 576,44 | 595,68 | -1,60 |
Angebot | 716,93 | 708,67 | 706,36 | -1,02 |
Verbrauch | 489,04 | 506,23 | 511,73 | +0,58 |
Endbestand | 132,24 | 110,24 | 97,76 | -0,81 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+15,32 | -21,56 | -12,92 | +1,39 |
Ratio stock/use | 27,04% | 21,78% | 19,10% | -0,18% |
Neuerlicher Abbau der Maisbestände
Neuerlich auf einen Bestandsabbau auf unter 25% des Verbrauchs steuert der globale Maismarkt zu, wobei das USDA gegenüber dem Vormonat die Produktionserwartung leicht senkt und den Verbrauch etwas anhebt, sodass sich der Endlagerabbau gegenüber dem November-Bericht um fast 2,5 Mio. t verstärkt. Die EU wird demnach bei einer Maisernte von 63,7 Mio. t wiederum 19 Mio. t Mais importieren müssen, um ihren Bedarf decken zu können. Größter Lagerhalter mit sogar fast zwei Dritteln der weltweiten Maisreserven ist wiederum China.
Bei etwas höheren Produktionserwartungen und noch stärker angehobenen Verbrauchsprognosen würden laut USDA die Vorräte der Welt an allen Getreidearten 2020/21 abnehmen - und das stärker als noch vor einem Monat angenommen.
Bei etwas höheren Produktionserwartungen und noch stärker angehobenen Verbrauchsprognosen würden laut USDA die Vorräte der Welt an allen Getreidearten 2020/21 abnehmen - und das stärker als noch vor einem Monat angenommen.
Ölsaatenlager schrumpfen - weniger Soja in USA und weniger Raps in EU
Den Ölsaaten sagt der WASDE-Report 2020/21 ebenso einen Bestandsabbau voraus, wobei die Sojaendlager der USA auf den niedrigsten Stand seit 2013/14 - aber immer noch weniger als von den Märkten erhofft - absinken sollen. Beim Raps kompensiert eine nach oben revidierte Ernte Australiens nach unten korrigierte Zahlen für die EU und Kanada nur zum Teil.