Juli-WASDE-Bericht: Globale Ernteschätzungen für 2020/21 nach unten revidiert
Vor allem die Prognose für die US-Maisernte stark reduziert
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 10. Juli seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen und mit der dritten Prognose für das neue Wirtschaftsjahr 2020/21.
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) revidiert in seinem WASDE-Bericht vom Juli die weltweiten Ernteschätzungen von Weizen und Ölsaaten, insbesondere aber die von Mais, nach unten. Damit sinken auch die Endbestandsprognosen. Die um knapp 30 Mio. t zum Vormonat kleiner geschätzte Maisproduktion geht fast zur Gänze auf das Konto der USA. In die weltweite Weizenbilanz setzt der Report zwar größere Anfangsbestände und einen kleineren Verbrauch als vor Monatsfrist ein, aber gleichzeitig auch noch geringere Produktionszahlen für die EU, die USA, Marokko und Russland. Daraus resultiert die zum Juni um 1,3 Mio. t reduzierte Prognose für die Weizenendlager 2020/21. Vor allem in den USA und in der EU soll ein großes und billiges Maisangebot Weizen in der Verfütterung verdrängen. Zu den nach unten revidierten Weizenendbeständen merkt der WASDE-Bericht an, „aber sie bleiben auf einem Rekordhoch, wobei China und Indien für 51% respektive 10% der Gesamtmenge stehen“.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Juli 2020
2018/19 | 2019/20 vorläufig |
2020/21 Schätzung |
Veränderung 20/21 zu Vorbericht |
|
Weizen | ||||
Ernte | 730,89 | 764,83 | 769,31 | -4,12 |
Angebot | 1015,00 | 1044,63 | 1066,43 | -2,85 |
Verbrauch | 735,20 | 747,51 | 751,59 | -1,60 |
Endbestand | 279,80 | 287,12 | 314,84 | -1,25 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-4,31 | +17,32 | +17,72 | -2,53 |
Ratio stock/use | 38,06% | 38,41% | 41,89% | -0,08% |
Mais | ||||
Ernte | 1123,28 | 1113,55 | 1163,21 | -25,27 |
Angebot | 1464,50 | 1433,66 | 1475,16 | -26,33 |
Verbrauch | 1144,39 | 1121,72 | 1160,12 | -3,39 |
Endbestand | 320,11 | 311,95 | 315,04 | -22,83 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-21,11 | -8,16 | +3,09 | -21,87 |
Ratio stock/use | 27,97% | 27,81% | 27,16% | -1,88% |
Getreide gesamt | ||||
Ernte | 2624,63 | 2666,86 | 2730,34 | -29,79 |
Angebot | 3443,55 | 3470,84 | 3550,92 | -30,03 |
Verbrauch | 2639,57 | 2650,26 | 2703,70 | -4,72 |
Endbestand | 803,98 | 820,58 | 847,22 | -25,31 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-14,94 | +16,60 | +26,64 | -25,07 |
Ratio stock/use | 30,46% | 30,96% | 31,34% | -0,88% |
Ölsaaten | ||||
Ernte | 600,27 | 577,15 | 604,20 | -1,95 |
Angebot | 716,86 | 708,79 | 719,17 | -1,49 |
Verbrauch | 488,38 | 500,23 | 510,82 | +1,53 |
Endbestand | 131,64 | 114,97 | 109,40 | -2,09 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+15,05 | -16,67 | -5,57 | +2,56 |
Ratio stock/use | 26,95% | 22,98% | 21,42% | -0,47% |
Erster Bestandsaufbau von Mais seit Jahren geht auf Konto der USA
Während das USDA die US-Maisernte zum Vormonat um 25,27 Mio. t kleiner schätzt, fällt sie mit 381,02 Mio. t noch immer um 35,13 Mio. t größer als im Vorjahr aus. Damit findet der ersten globale Bestandsaufbau von Mai seit Jahren maßgeblich in den USA statt, während der Report die Prognosen für China, Argentinien, die EU, Kanada und Mexiko senkt. Vor allem Chinas Protein- und Futterbedarf soll sich 2020/21 schneller als erwartet erholen.
Für Ölsaaten ist ein globaler Bestandsabbau angesagt, weil unter anderem auch die Rapserzeugung nun kleiner geschätzt wird. Bei den Endlagerprognosen werden zum Vorbericht kleiner angesetzte Bestände zum Teil von höher geschätzten US-Sojalagern aufgewogen.
Für Ölsaaten ist ein globaler Bestandsabbau angesagt, weil unter anderem auch die Rapserzeugung nun kleiner geschätzt wird. Bei den Endlagerprognosen werden zum Vorbericht kleiner angesetzte Bestände zum Teil von höher geschätzten US-Sojalagern aufgewogen.