Juni-WASDE-Bericht: USDA senkt Weizenprognose 2024/25 für Russland, EU und Ukraine

Auch Bestandsabbau bei Mais höher als vor Monatsfrist geschätzt - Ölsaatenlager wachsen
Die zweite Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums USDA für 2024/25 vom Juni verengt die globale Versorgungslage mit einem Lagerabbau bei Weizen, Futtergetreide und Mais gegenüber dem Mai-Report noch weiter. Lediglich die Ölsaatenlager wachsen an, wobei die Rapserzeugung zwar nach unten revidiert wird, aber die Sojabestände deutlich anwachsen.
Der WASDE-Report (World Agricultural Supply and Demand Estimates) geht 2024/25 von einem kleineren Angebot, weniger Verbrauch und sinkenden Endlagern von Weizen aus. Er senkt im Monatsabstand die Weizenernte-Prognosen für die EU um 1,50 Mio. t auf 130,50 Mio. t (2023/24: 134,15 Mio. t), Russlands um 5,00 Mio. t auf 83,00 Mio. t (2023/24: 91,50 Mio. t) und der Ukraine um 1,50 Mio. t auf 19,50 Mio. t (2023/24: 23,00 Mio. t). Damit fallen die Weizenernten dieser drei Länder auch kleiner als im Vorjahr aus - in der EU wegen zu feuchtem Wetter, am Schwarzen Meer wegen Hitze und Trockenheit nach Mai-Frösten. Russland wird 2024/25um 6,00 Mio. t weniger Weizen, nämlich 48,00 Mio. t, zum Export zur Verfügung haben und die Ukraine mit 13,00 Mio. t um 5,10 Mio. t weniger.

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Juni 2024

2022/23 2023/24
vorl.
2024/25
2.Prognose
24/25
zu Vormonat
24/25
zu 23/24
Weizen
Ernte 789,20 787,59 790,75 -7,44 +3,16
Angebot 1062,46 1058,63 1050,31 -5,67 -8,32
Verbrauch 791,42 799,08 798,04 -4,33 -1,04
Endbestand 271,04 259,56 252,27 -1,34 -7,29
Bestand
zu Vorjahr
-2,22 -11,48 -7,29 +3,10 -4,19
Ratio stock/use 34,25% 32,48% 31,61% +/-0,00% -0,87%
Mais
Ernte 1157,95 1228,10 1220,54 +0,61 -7,56
Angebot 1471,68 1529,04 1532,93 -0,08 +3,89
Verbrauch 1170,75 1216,65 1222,16 +1,41 +5,51
Endbestand 300,94 312,39 310,77 -1,50 -1,62
Bestand
zu Vorjahr
-12,79 +11,45 -1,62 +0,81 -9,83
Ratio stock/use 25,70% 25,68% 25,43% -0,15% -0,25%
Getreide gesamt
Ernte 2754,91 2810,04 2829,56 -8,85 +19,52
Angebot 3553,34 3592,61 3605,04 -5,66 +12,43
Verbrauch 2770,77 2817,13 2837,15 -4,38 +20,02
Endbestand 782,57 775,48 767,89 -1,28 -7,59
Bestand
zu Vorjahr
-15,86 -7,09 -7,59 +4,47 +0,50
Ratio stock/use 28,24% 27,53% 27,07% +/-0,00% -0,46%
Sojabohnen
Ernte 378,37 395,91 422,26 +/-0 +26,35
Angebot 471,76 496,50 533,33 -0,71 +36,83
Verbrauch 366,15 383,34 401,63 -0,11 +18,29
Endbestand 100,59 111,07 127,90 -0,60 +16,83
Bestand
zu Vorjahr
+8,01 +10,48 +16,83 +0,11 +6,35
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 12. Juni 2024, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 10. Mai 2024. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 12. Juli 2024.
Das kleinere Angebot macht Weizen in der Verfütterung weniger wettbewerbsfähig, weshalb der globale Weizenverbrauch um 1,04 Mio. t kleiner als im Vorjahr erwartet wird. Dennoch deckt die Produktion den Bedarf nicht und die Weizenendbestände schmelzen insbesondere ausgehend von der EU um 7,29 Mio. t - um 1,3 Mio. t stärker als in der Vormonatsprognose.

Lagerabbau bei Mais größer geschätzt - weniger Ukraine-Export und EU-Import

Die weltweiten Maislager fallen um 1,62 Mio. t. Das ist um 0,81 Mio. t mehr Lagerabbau als in der Schätzung vom Mai. Dabei sinkt die Maisproduktion der Ukraine gegenüber dem Vorjahr von 31,00 auf 27,70 Mio. t und ihr Export von 26,00 auf 24,50 Mio. t. Im Gegenzug muss die EU bei einer zu 2023/24 mit 64,80 Mio. t um 3,80 Mio. t größeren Maisernte 2024/25 um 3,00 Mio. t weniger Mais im Umfang von 18,00 Mio. t einführen, um ihr Defizit zu decken.

Rapsernten nach unten revidiert - Dennoch Lageraufbau bei Ölsaaten und Sojabohnen

Schwächere Erträge von Raps in Frankreich und eine Flächeneinschränkung in Australien senken die weltweite Ernteprognose von Ölsaaten gegenüber Mai um 1,3 Mio. t auf 685,8 Mio. t. Daraus resultiert aber immer noch eine Zunahme der Lager von 16,06 Mio. t. Ebenso wachsen die globalen Endbestände an Sojabohnen neuerlich um 16,83 Mio. t an, nachdem es 2023/24 zu einem Anschwellen um 10,48 Mio. t gekommen war.

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