September-MARS: Wetter verschlimmert EU-Ertragsverlust bei Mais und Sonnenblumen

Hitze und Dürre in Zentral und Osteuropa schmälern Prognose neuerlich - Verbesserung in Westeuropa
Die Ertragslage für Mais und Sonnenblumen in Zentral- und Osteuropa sowie die Versorgungslage in der gesamten Europäischen Union verschlechtern sich noch weiter dramatisch um jeweils weitere 3%.
Der Wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission (JRC Joint Research Center) setzt in der August-Ausgabe des MARS (Monitoring Agricultural Ressources)-Bulletins die Hektarerträge in der gesamten EU trotz einer Erholung in Westeuropa für die zur Ernte anstehenden Kulturen Körnermais und Sonnenblumen gegenüber August nochmals um jeweils 3%. Sie kommen nunmehr für Mais um 7% und für Sonnenblumen um 8% unter dem fünfjährigen Durchschnitt zu liegen. Auf 2023 fehlen 9% Mais- und 6% Sonnenblumen-Flächenertrag. Die Prognosen für Österreich bleiben gleich wie im August.

Noch schlimmere Ertragseinbrüche in Zentral- und Osteuropa - in Ungarn leidet zusätzlich Maisqualität

Besonders schlecht fallen die Erträge dabei in Rumänien und Bulgarien aus. Bulgarien steht beim Mais ein Minus der Erntemenge pro Hektar beim Mais von 27% gegenüber August, 24% zum Vorjahr und 38% gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre ins Haus. Sonnenblumen werden 15% weniger als vor Monatsfrist, 11% weniger als 2023 und 20% weniger als in den fünf Jahren zuvor. In Rumänien betragen die Ertragseinbrüche bei Mais gegenüber dem Vorbericht 13%, im Jahresvergleich 29% und zu den fünf Jahren 32%, bei Sonnenblumen sind es jeweils 6% zum vorigen Monat und Jahr sowie 21% zum Fünfjahres-Schnitt. Auch Ungarn erwischt es bei den Maiserträgen schlimm - MARS revidiert sie im Monatsabstand um 5% hinab, zum Vorjahr fehlen 25% und zum mehrjährigen Mittel 11%. In Ungarn, so das Bulletin, komme nach zuerst zu viel Trockenheit und Hitze sowie zuletzt zu viel Regen hinzu, beide Bedingungen "minderten die Körnermais-Qualität". Spürbare Verschlechterungen werden auch in der Slowakei und in Kroatien beim Mais befürchtet. Polens Erwartung bleibt fast unverändert bei etwas weniger Mais als im Vorjahr und etwas mehr als im Durchschnitt.
 
Außerhalb der EU drohen der Ukraine um 6% niedrigere Hektarerträge von Mais als vor einem Monat angenommen, das Minus zur Ernte 2023 macht 19% und zum Mittel der letzten fünf Jahre 9% aus.

Prognosen für Mais und Sonnenblumen in Österreich bleiben gegenüber August unverändert

Für Österreichs Maiserträge zeichnet das JRC ein zum August unverändertes Bild von 2% pro Hektar mehr als im Vorjahr und von 4% weniger als im Fünfjahres-Schnitt. Ebenso unverändert belässt es die Sonnenblumen-Prognose bei jeweils minus 9% zu den beiden vergangenen Vergleichszeiträumen.

Verbesserte Ertragsaussichten in Westeuropa und EU-weit außer Österreich für Sojabohnen

Eine Verbesserung der Ertragslage sieht der EU-Agrarwetterdienst in Frankreich beim Mais um 6% gegenüber August mit minus 6% gegenüber 2023 und plus 6% zu den fünf Jahren. Deutschlands Maisprognose bleibt mit einem marginalen Minus auf dem Vorjahreswert und 3% über dem fünfjährigen Durchschnitt.

Um 2% nach oben setzt der Bericht die Ertragserwartung für Sojabohnen in der ganzen EU, was 2% weniger als 2023 und 3% über dem Durchschnitt entspricht. Hier legt im Westen vor allem auch Frankreich und im Süden Italien zu. In Österreich hingegen verfinstert sich die Sojaprognose zum August um 4% auf 6% weniger Hektarertrag als im vorigen Jahr und 2% weniger als im Mehrjahres-Mittel.

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