IGC-GMR April: Maisernte 2021/22 hinaufgesetzt - 2022/23 weniger Mais und Weizen
Prognosen für kommende Saison hochspekulativ - Preise weiter gestiegen
Der Internationale Getreiderat (IGC) hebt im April-Bericht vor allem wegen der guten Maiserträge Brasiliens die weltweite Schätzung der gesamten Getreideernte 2021/22 um 3 Mio. t auf den neuen Rekord von 2,287 Mrd. t an. Gleichzeitig erhöht er zum Vormonat die Verbrauchsprognose um 3 Mio. t. Zusammen mit 1. Mio. t größer angesetzten Anfangsbeständen ergibt sich zum Vormonat eine um 1 Mio. t höhere Endlagerprognose mit einem Bestandsaufbau um 7 Mio. t. Eine erste komplette Prognose für 2022/23 sei wegen des Konflikts in der Schwarzmeer-Region noch hochspekulativ und weist auf eine zur aktuellen Saison vor allem beim Mais kleinere Ernte sowie trotz eines gebremsten Verbrauchszuwachses und ungeachtet hinaufrevidierter Anfangsbestände auf einen scharfen Abbau der gesamten Getreideendlager um 26 Mio. t hin.
Der stärkere Lageraufbau im laufenden Wirtschaftsjahr finde unter anderem in der Ukraine statt, weil das Land von seinen maritimen Exportrouten abgeschnitten sei. Insgesamt soll das Welthandelsvolumen mit Getreide und Mais um 12 Mio. t hinter dem Vorjahr bleiben, weil vor allem weniger Mais verschifft werde. Der für die kommende Saison 2022/23 erwartete deutliche Lagerabbau bei Mais um 21 Mio. t und Weizen um 5 Mio. t ist das Ergebnis kleinerer Ernten und eines zwar gebremsten, aber dennoch ein Allzeit-Hoch erreichenden Verbrauchs. Die Verlangsamung des Verbrauchszuwachses führt der IGC auf die hohen Preisen und damit eine Rationierung der Nachfrage zurück. Ebenso erwarte der Rat einen neuerlichen Rückgang des Welthandels mit Getreide.
IGC-Weltgetreidebilanzen April 2022
2020/21 voraussichtl. |
2021/22 Prognose |
2021/22 zu Vormonat |
2021/22 zu 20/21 |
2022/23 1. Prognose |
2022/23 zu 21/22 |
|
Weizen | ||||||
Ernte | 775 | 781 | +/-0 | +6 | 780 | -1 |
Angebot | 1050 | 1060 | +1 | +10 | 1062 | +2 |
Verbrauch | 771 | 778 | +/-0 | +7 | 785 | +7 |
Endbestand | 279 | 282 | +1 | +3 | 277 | -5 |
Bestand zu Vorjahr |
+4 | +3 | +/-0 | -1 | -5 | +2 |
Ratio stock/use | 36,19% | 36,25% | +0,13% | +0,06% | 35,29% | -0,96% |
Mais | ||||||
Ernte | 1132 | 1210 | +3 | +78 | 1197 | -13 |
Angebot | 1430 | 1487 | +3 | +57 | 1483 | -4 |
Verbrauch | 1153 | 1201 | +4 | +48 | 1218 | +17 |
Endbestand | 277 | 286 | -1 | +9 | 265 | -21 |
Bestand zu Vorjahr |
-21 | +9 | -1 | -12 | -21 | +12 |
Ratio stock/use | 24,02% | 23,81% | -0,17% | -0,21% | 21,76% | -2,05% |
Getreide gesamt | ||||||
Ernte | 2221 | 2287 | +3 | +66 | 2275 | -12 |
Angebot | 2837 | 2888 | +4 | +51 | 2883 | -5 |
Verbrauch | 2236 | 2281 | +3 | +45 | 2302 | +21 |
Endbestand | 601 | 608 | +1 | +7 | 581 | -27 |
Bestand zu Vorjahr |
-15 | +7 | +1 | -8 | -26 | +19 |
Ratio stock/use | 26,88% | 26,65% | +/-0,00% | -0,23% | 25,24% | -1,41% |
Sojabohnen | ||||||
Ernte | 368 | 349 | -1 | -19 | 383 | +34 |
Angebot | 421 | 404 | +/-0 | -17 | 427 | +23 |
Verbrauch | 366 | 360 | -2 | -6 | 373 | +13 |
Endbestand | 55 | 44 | +2 | -11 | 54 | +10 |
Bestand zu Vorjahr |
+2 | -11 | -1 | +9 | +10 | -1 |
Ratio stock/use | 15,03% | 12,22% | +0,62% | -2,81% | 14,48% | +2,26% |
Sojabohnen: Nach Bestandsabbau 2021/22 Lageraufbau im kommenden Jahr
Die Londoner Experten nehmen die globale Sojabohnenproduktion 2021/22 um eine weitere Million Tonnen zurück, womit trotz einer Konsumabschwächung um 6 Mio. t gegenüber dem Vorjahr dennoch ein Lagerabbau um 11 Mio. t herauskommt. 2022/23 soll der Bohnenverbrauch zwar wieder zulegen, die Produktion aber noch stärker anwachsen, sodass ein Bestandsaufbau um 10 Mio. t zu erwarten sei.
Weizen zog Getreidepreise im Vormonat noch weiter nach oben
Aufbauend auf die soliden Zuwächse des Vormonats legte der Gesamtindex des IGC der Getreide-, Mais-, Reis- und Sojabohnenpreise zum Vormonat um 1,0% zu (+33,2% zum Vorjahr). Dabei stieg der Subindex von Weizen wegen der Preishochs in Nordamerika und der EU mit 2,4% im Monatsabstand (+62,0% zum Vorjahr) am stärksten. Zuwächse gegenüber März verzeichneten auch die Subindices von Gerste (+1,3%, +61,6% zum Vorjahr) sowie von Sojabohnen (+0,8%, +26,1% zum Vorjahr). Diese Preissteigerungen überwogen im Gesamtindex ein Nachgeben der Maispreise ausgehend von Südamerika um 2,0% (+32,0% zum Vorjahr).
Über den Grain Market Report - GMR des IGC
Die Kurzzusammenfassung des GMR auf der Website des IGC stellt neben dem Tabellenwerk eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 19. Mai 2022 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 19. Mai 2022 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.