Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 08. bis 14. Mai 2024

Brotgetreide:

Ende der letzten Kalenderwoche reduzierten zwei renommierte russische Marktbeobachter ihre Schätzungen für die neue Weizenernte: SovEcon -3,4 Mio. t und IKAR -5 Mio. t. Die Gründe dafür waren jeweils Nachfröste in zentralen Anbaugebieten und Trockenheit in Süd-Russland. Am Freitagabend erschien auch der neue WASDE-Bericht. Die globalen End-bestände bei Weizen wurden für 2023/24 nur gering gekürzt, aber für 2024/25 um rund 4,2 Mio. t tiefer geschätzt. Die stock/use ratio liegt damit zwar bei 31,6 %, aber ohne China bereits nur mehr bei 18,5 %. Die Futures-Kurse stiegen am Montag weiter, kühlten aber am Dienstag wieder ab (RU: Felder können neu bestellt werden, Regen für Süden prognostiziert). Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 242,75/t (IX, Schlusskurs vom 07.05.) bis auf € 258,75/t (IX, Schlusskurs vom 13.05.) und endeten bei € 249,75/t (IX, Schlusskurs vom 14.05.).
 
Das Auf und Ab an den Futures-Börsen hat die Aktivität am regionalen Markt weiter klein gehalten. Wenn, dann gab es kurzfristigen Deckungsbedarf bei inländischen Verarbeitern.

Futtergetreide/Mais:

Zu Beginn dieser Berichtswoche überwogen die Berichte über besseres Aussaat-Wetter in den USA die pessimistischen Berichte über Ertragseinbußen in Südamerika. Die Futures gaben etwas nach. Mit dem neuen WASDE-Bericht wurden aber die Vorzeichen gewechselt: Die globalen Endbestände 2023/24 wurden stark gekürzt (-5,2 Mio. t) und jene für 2024/25 sogar noch leicht darunter angesetzt. Die globale stock/use ratio liegt damit bei 25,58% und ohne China nur mehr bei 10,95%. Die Börsen reagierten mit einem Preisanstieg, der aber am Dienstag wieder etwas abgeben musste. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 209,25/t (VI, Schlusskurs vom 07.05.) auf € 213,00/t (VI, Schlusskurs vom 13.05.) und endeten bei € 210,25/t (VI, Schlusskurs vom 14.05.).
 
Am Kassamarkt haben laut Marktteilnehmern die Verarbeiter begonnen, den Bedarf bis zur neuen Ernte zu decken. Auch die neue Ernte wurde bei Mais diskutiert.

Ölsaaten:

Bei Ölsaaten wurden WASDE-Zahlen erwartet, die für 2024/25 gute Versorgung widerspiegeln, und die Preise gaben an den globalen Futures-Märkten nach. Die tatsächlich veröffentlichten Zahlen entsprachen für die kommende Saison den Erwartungen: Eine neue Rekordernte, die über dem (steigenden) Bedarf liegt, führt zu deutlich höheren Endbeständen (+16,72 Mio. t). Gleichzeitig wurde aber die Schätzung der Endbestände für 2023/24 um 2,44 Mio. t gekürzt. Das und die Rallye bei Weizen reichte, um die Kurse höher steigen zu lassen. Am Dienstag fielen die Preise aber wieder auf einen Wert wie vor einer Woche. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 477,50/t (VIII, Schlusskurs vom 07.05.) bis € 484,75/t (VIII, Schlusskurs vom 13.05.) und endeten bei € 477,50/t (VIII, Schlusskurs vom 14.05.).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 08. bis 14. Mai 2024

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Raps – Bruck Juli - Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing bis Aug. 2024 n.q.
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Raps – Straubin Okt. – Dez. 2024 € 464 - 473/t
Raps – Olomouc bis Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 450 - 457/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 n.q. / € 372/t
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